Die CDU/FDP-Landesregierung hegt schon seit langem den Wunsch, größere Einheiten im Lande zu schaffen. Auch Ministerpräsident Christian Wulff ist ein Befürworter größerer Landkreise – in der Staatskanzlei sind Gedankenspiele zum Beispiel bezüglich einer interkommunalen Weserschiene von Nienburg über Rinteln und Hameln bis Holzminden zumindest nicht verboten. Landesweit bieten Wulff & Co. hoch- verschuldeten Kommunen einen Entschuldungspakt an. Hannover wirbt jedoch nicht offen für einzelne Fusionen, da sich Fusionen am besten von unten einleiten lassen. Nur so können dann auch regionale und lokale Befindlichkeiten berücksichtigt werden – und mögliche Animositäten müssen dann auch nicht mehr automatisch zum Stolperstein werden.
Das ist nämlich der Knackpunkt: Wer sich durchringt, zu fusionieren, der kämpft auch immer damit, Selbstständigkeit aufzugeben, ein Stück der Identität zu verlieren. Deshalb sind Fusionen nicht immer nur eine Frage des Kopfes und der Vernunft, sondern auch immer des Herzens und des Gefühls. Eine Annäherung, wie sie sich jetzt zwischen Holzminden und Hameln-Pyrmont anbahnt, ist sehr verletzlich und muss besonders gepflegt werden, wenn etwas draus werden soll. Der erste Schritt ist gemacht, viele weitere werden folgen müssen – am besten gemeinsam zwischen Holzminden und Hameln. Denn eines ist klar: Eine Fusion beider Kreise kann nur Vorteile bringen. Für alle.
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