Erneute Preiserhöhung

Verivox sieht Netzgebühren für Gas vor einem Allzeithoch

Die Gaspreise werden im kommenden Jahr erneut steigen. Foto: pixabay

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Bei einem typischen Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden würden im kommenden Jahr im Bundesschnitt 325 Euro netto fällig und damit fünf Euro mehr als bisher, teilte Verivox am Donnerstag in Heidelberg mit. Zuvor hatte die Funke-Mediengruppe berichtet. Regional fällt der Anstieg aber unterschiedlich aus. Netzentgelte machen etwa ein Viertel des Gaspreises aus.

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Die zahlreichen Betreiber von Gasnetzen legen die Netzentgelte jährlich auf Basis von Vorgaben fest, welche die Bundesnetzagentur zuvor für fünf Jahre gemacht hat. Das Preisvergleichsportal Verivox wiederum hat die unterschiedlichen Entgeltentscheidungen der Betreiber zusammengerechnet. Zwar haben noch nicht alle Betreiber neue Tarife kommuniziert, aber bei dem durchschnittlichen Anstieg von circa zwei Prozent dürfte sich nicht groß etwas ändern. Auch der Verivox-Konkurrent Check24 kommt in seiner Berechnung auf einen Anstieg von circa zwei Prozent.

«Durch die gestiegenen Gasnetzgebühren geraten die Gaspreise von allen Seiten unter Druck», sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. «Die Großhandelspreise befinden sich seit Wochen im Höhenflug und der CO2-Preis auf fossile Brennstoffe steigt zum Jahreswechsel von 25 auf 30 Euro pro Tonne.» Die meisten deutschen Haushalte mit Gasheizung müssten in diesem Winter mit deutlichen Gaspreiserhöhungen rechnen.

Erneuerbare Energien überholen in der EU erstmals Gas und Kohle

In der EU wurde im vergangenen Jahr erstmals mehr Strom mit erneuerbaren Energien erzeugt als mit fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas. Nach einem am Dienstag von der EU-Kommission veröffentlichten Bericht lag der Anteil von Windkraft & Co an der Stromerzeugung 2020 bei 38 Prozent. Fossile Energieträger kamen hingegen nur noch auf 37 Prozent, Atomkraftwerke auf 25 Prozent. Die Treibhausgasemissionen konnten dem Bericht zufolge um rund 31 Prozent unter den Wert von 1990 gedrückt werden. Einen signifikanten Einfluss darauf hatte allerdings auch die Corona-Pandemie, die die Wirtschaftsaktivität und damit auch den Stromverbrauch einbrechen ließ. «Obwohl es eine Reihe ermutigender Trends gibt, werden größere Anstrengungen erforderlich sein, um das Ziel zu erreichen, die Netto-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen», kommentierte die EU-Kommission zu den Zahlen. So haben beispielsweise noch immer fünf EU-Staaten kein konkretes Datum für den Ausstieg aus der besonders klimaschädlichen Kohleverstromung festgelegt. Hoch blieb auch die Abhängigkeit von Energieexporten aus Drittstaaten. So erreichte der Anteil der Einfuhren 2019 netto 60,6 Prozent. Dies sei der höchste Wert in den vergangenen 30 Jahren heißt es in dem Bericht.

DEWEZET

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