Der dritte Schein der Serie: „Auszug mit den Ratten aus Hameln.“ Der Flöte spielende und tanzende Rattenfänger steht im Zentrum der Komposition. Foto: Carolin Nasse
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Obwohl der weltkriegsbedingte Kleingeldmangel im Jahr 1921 eigentlich kein Thema mehr war, druckte die Stadt Hameln weiterhin Notgeldscheine. Die Ausgabe der kleinen Kunstwerke war für die Stadt lukrativ, denn viele erwarben sie als Sammlerstücke.
Lukas Koch
Mit der Gestaltung beauftragt war der Künstler August Böckstiegel. Alte Briefe geben Aufschluss über die Entstehungsgeschichte. Am 22. August 1921 kündigte der Künstler August Böckstiegel per Telegramm an, dass er seine ersten Entwürfe der Hamelner Notgeldscheine verschickt hatte. Mit einem Brief vom 25. August bekam er diese zurück, mit einigen drucktechnischen Einwänden. Der Künstler hatte geplant, durch das Übereinander-Drucken mehrerer Farben zusätzliche Farbtöne zu erzielen, namentlich Grün aus der Kombination von Blau und Gelb sowie Schwarz aus der Kombination dreier anderer Farben. Die Hamelner antworteten, dass dies nicht möglich sei, man werde für das Grün eine zusätzliche Druckplatte verwenden, Böckstiegel müsse aber seine Entwürfe dahingehend abändern, dass er ohne Schwarz auskomme. Auf welche Scheine sich diese Einwände beziehen, lässt sich leider nicht eindeutig feststellen.