Lügder Kegelclub feiert Geburtstag und die Würfe mit der dicken Kugel
In die Vollen (v. li.): Max Flögel, Franz Ohms, Dieter Will, Konrad Schlieker, Jonny Schüttemeyer, Gerd Hostmann, Franz Schlieker und Ewald Marx. Foto: yt
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1952 in Lügde. Nachkriegszeit. Die Wunden waren längst nicht verheilt. Aber es herrschte Aufbruchstimmung. Der Breitensport kam wieder auf die Beine und auch das Vereinsleben. Die Zeit war reif für einen Kegelclub. Und so wurde „Ruckzuck“ aus der Taufe gehoben.
LÜGDE.Am 23. Dezember gründete der Lügder Tierarzt Dr. Wilhelm Stamm mit weiteren neun Mitstreitern „Ruckzuck“. Ein besonderer Tag, der sich zum 70. Mal jährte. Grund genug für die derzeit acht aktiven Mitglieder, anzustoßen, in Erinnerungen zu schwelgen und mit höchster Konzentration möglichst viele Kegel wegzufegen. Und genau damit zum Kern dieses besonderen Sports vorzudringen. „Worin der Reiz liegt, lässt sich gar nicht so einfach beantworten“, gibt Konrad Schlieker zu. Er ist der derzeit dienstälteste Kegelbruder im Club. Nachdem er schon als Teenager in einer Zeit hospitiert hatte, in der es das Wort in Deutschland noch gar nicht gab, ist er dann 1976 beigetreten, wofür er noch eine Aufnahmeprüfung zu absolvieren hatte. Das jüngste Mitglied ist Dieter Will. Der ehemalige Stadtdirektor ist erst kürzlich dazugestoßen und fühlt sich offensichtlich sehr wohl in der Runde. Dass es um Sport geht, betonen beide, wie auch die anderen Kegler, die mit der fast drei Kilogramm schweren und 16 Zentimeter dicken Kugel in der Hand sprühen sie nur so vor Ehrgeiz. Aber kaum, dass das Ergebnis ihres Wurfes feststeht, ist das Adrenalin schon wieder abgebaut. Man stößt wieder zur Unterhaltung am Tisch dazu und tauscht sich aus über Gott und die Welt. Und wenn einmal ein besonderer Wurf gelingt, wird er von allen gemeinsam gefeiert, mit einem kurzen Lied, vielleicht einem Limerick oder einem Klapphornvers, um dann wieder ins Gespräch einzutauchen.