Viel Personal, wenig Impfwillige: Warum die teuren Impfteams bleiben
Warten auf Kunden an der Impfstation in der Stadtgalerie: Derzeit ist beim mobilen Impfteam des DRK nicht viel los. Foto: Dana
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Jeden Tag sind drei mobile Impfteams im Landkreis unterwegs. Kosten pro Monat: rund 204.000 Euro. Dabei arbeiten die Teams inzwischen nur noch für wenige Spritzen pro Tag. Andere Aufgaben sind für die Mitarbeiter tabu - obwohl der Landkreis das gern ändern würde.
Dorothee Balzereit
Weserbergland.Viel ist nicht los an diesem Montagmorgen in der Stadtgalerie, dem festen Standort von „Team 2“. Von 9 Uhr morgens bis nachmittags 16.30 Uhr stehen an diesem Tag die Mitarbeiter bereit. An verschiedenen anderen Standorten im Landkreis, an denen die Mobilen Teams (MIT) mal länger, mal weniger lang Corona-Schutzimpfungen anbieten, sieht es ähnlich aus. Im Schnitt besteht ein MIT aus acht Mitarbeitern, bestehend aus medizinischem und Verwaltungs-Personal. Ärzte und Ärztinnen sind dabei noch nicht eingerechnet. In der Woche vom 20. bis zum 24. Juni hat das Personal an den mobilen Stationen des Landkreises rein rechnerisch 9,5 Impfungen pro Tag verabreicht. Alle drei Teams zusammen haben in diesem Zeitraum 143 Impfdosen verspritzt. Zum Vergleich: Zu Spitzenzeiten, wie in der Woche vom 13. bis 18. Dezember, waren es 236 Impfungen pro Tag, beziehungsweise 3539 pro Woche im ganzen Landkreis. Danach sank die monatliche Kurve: Im Januar waren es 8444 Spritzen, im Februar 2584, im März 2154, im April 938, im Mai nur noch 522. Im Juni ist mit 592 eine leichte Steigerung zu verzeichnen. In ganz Deutschland wurden Anfang Juni täglich 23 000 Impfungen verabreicht, Ende 2021 waren es 1,5 Millionen, wie der Spiegel schreibt. Man kann also sagen, es herrscht Flaute in den provisorischen Impfstationen. Eine teure Flaute, die zu der Frage führt: Muss das so sein? Warum leistet man sich diese hohen Ausgaben auf Kosten des Steuerzahlers? Eine Antwort könnte ein Blick in den Herbst liefern. Die Zahl der Infizierten steigt schon jetzt, wie der tägliche Blick auf das Corona-Dashboard des Landkreises bestätigt: Derzeit liegt Hameln-Pyrmont wieder bei 1078,2. Gesundheitsminister Lauterbach rät derweil zum Piks für alle wegen der sich ausbreitenden Virus-Variante BA.5.