Dokumentations- und Lernort zu den „Reichserntedankfesten“ fertiggestellt / Geschichte begreifbar machen
Lernort fertig: So missbrauchte die NS-Propaganda den Bückeberg
Die Bauarbeiten am Bückeberg sind beendet, die Informationstafeln installiert. Diese Besichtigung bildete am Mittwoch den Auftakt zur Eröffnung des Dokumentations- und Lernortes zunächst mit geladenen Gästen. Fotos: Dana/cb
Umstritten in Teilen der Bevölkerung, aber von der Forschung ebenso für wichtig gehalten wie von Verantwortlichen in der Region: der „Dokumentations- und Lernort Bückeberg“ in Emmerthal. Das als Rundweg über das ehemalige Veranstaltungsgelände der NS-Propagandaveranstaltung „Reichserntedankfeste“ angelegte Areal ist am Mittwoch offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. „Ein Ort, der Geschichte besser begreifen und verstehen lässt“, sagte Landrat Dirk Adomat.
Christian Branahl
EMMERTHAL. Neugierige Blicke zogen die jüngst installierten Informationstafeln am Bückeberg schon seit einigen Tagen auf sich. Immer wieder informierten sich Interessierte über die Hintergründe des Ortes, an dem von 1933 bis 1937 die NS-Propagandaveranstaltung „Reichserntedankfest“ die Massen lockte und Hitler zujubeln ließ. Historische Fotos und einordnende Texte erläutern diesen von den Nationalsozialisten künstlich gestalteten Festplatz. „Hier geht es nicht wie bei KZ-Gedenkstätten um einen Opfer-Ort, sondern um einen Ort der Selbstdarstellung des Regimes und der Erzeugung massenhafter Begeisterung für dessen Ziele“, erklärte am Mittwoch der Hamelner Historiker Bernhard Gelderblom, der sich seit über zwei Jahrzehnten für diese Dokumentationsstätte eingesetzt hat.