Wie sich die türkischen Gastarbeiter selbst organisierten
24. Juni 1984: Zur 700-Jahr-Feier des Rattenfängers nimmt der Türkische Arbeitnehmerverein an einem Umzug durch die Stadt teil. Foto: Stadtarchiv Hameln/pr
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HAMELN. So wie die türkischen Gastarbeiter nach Deutschland kamen, waren sie nach einiger Zeit zunächst auch organisiert: als Arbeiter. Im Laufe der Jahre änderten sich die Zusammenschlüsse und mit ihnen ihre Ausrichtung. Die Geschichte der türkischen Selbstorganisation in Hameln.
Ergün Erenoglu sitzt an einem Tisch seiner Kneipe im Vereinsheim der Gartenkolonie „Am Heideweg“ und erzählt. Wie er 1965 als Gastarbeiter nach Hameln kam, dann bei OKA/Vorwerk arbeitete, in Betriebsrat und Gewerkschaft tätig war und wie er sich im Türkischen Arbeitnehmerverein engagierte. Bei einer Tasse Kaffee blickt er auf die damalige Vereinstätigkeit zurück. „Wir haben Leute vom Ausländeramt eingeladen, die über Aufenthaltsgenehmigungen aufklärten, Leute vom Arbeitsamt, die über Arbeitserlaubnis informierten, Leute vom Türkischen Konsulat, die über Rechte und Pflichten sowie Passangelegenheiten aufklärten, außerdem organisierten wir Sprach- und Nähkurse, auch für die Frauen“, sagt der 78-Jährige.