Verbrannte Erde
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/A36EE552E2B7CAB5A44AE423FA.jpg)
270_0900_254047_.jpg
Dass Gehölze und Staudenbeete gewässert werden, ist gut und richtig, weil sie ein botanisches Kapital darstellen, dessen Ersatz nicht nur teuer käme, sondern auch viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Dass das kostbare Nass aber für Gras herhalten muss, ist sehr, sehr fragwürdig. Noch dazu da Behörden nicht müde werden, Grundstücksbesitzern zu Recht nahezulegen, mit Wasser verantwortungsvoll umzugehen. Wer was auf dem Kasten hat, verhält sich dementsprechend. Die Stadt tut es hier nicht.
Wenngleich es sich nicht um Leitungswasser handelt, sondern um kühles Nass aus dem für den Bürgergarten zur Verfügung stehenden Grundwasserreservoir, so ist die Außenwirkung doch mehr als bedenklich. Verbrannter Rasen wäre weniger schlimm als das, was als Eindruck dieser Gießorgie bleibt: verbrannte Erde. Nichtsdestotrotz darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Verantwortlichen auch in einer Zwickmühle sind. Viele Menschen erwarten in Parks und Bürgergärten saftig-grünes Gras – nicht nur in Hameln.
Aber der Klimawandel ist gnadenlos. Es wird sich nicht vermeiden lassen, in Zukunft diesen Luxus infrage zu stellen und das Wasser nicht für die der Sonne schutzlos ausgelieferten Flächen ohne ökologischen Wert zu verwenden, sondern für Schatten spendende Bäume.
DEWEZET