"Ungerader" Jazz im Doubletime: Trennungen führen zu den besten Kompositionen
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Hameln. Wir befinden uns in unruhigen Zeiten. So lädt Boris Faehndrich zu einer gut zweistündigen Auszeit ein. Und Triosence ist die Band, die dafür am besten geeignet ist.
Martin Jedicke
Sie nimmt den Faden auf, beginnt mit „Odd Times“. „Odd“ bedeutet „seltsam“, „eigenartig“, auf Zahlen bezogen aber auch „ungerade“, was sich in den Taktwechseln zeige. Das habe man erst später bemerkt, gibt Mastermind Bernhard Schüler mit einem Schmunzeln zu. Später erklärt er, dass eine zerbrochene Beziehung zwar nicht angenehm sei, aber Kummer und Leid zu den besten Kompositionen führten. „No One’s Fault“ lässt jedoch vermuten, dass die Trennung eher für Erleichterung gesorgt hat, so beschwingt tanzt Schülers rechte Hand über die Tasten. Immerhin: Omar Rodriguez Calvo streicht mit dem Bogen über die Saiten seines Kontrabasses – melancholische Erinnerungen an glückliche Zeiten.