Perfekt lackiert: Einen Tag vor dem Treffen hatte Sophie Schreiber ihre Fingernägel frisch maniküren lassen.
Artikel anhören • 5 Minuten
Was Sophie Schreibers Leben geprägt hat, wird bei Krankenkassen nüchtern unter F64.0 geführt, einem Code, mit dem Krankheiten klassifiziert werden. Als „krank“ aber empfindet die Hamelnerin sich ganz und gar nicht. Ihre Geschichte erzählen wir in zwei Teilen.
Hameln.Die türkis-gelbe Bank in der Osterstraße passt zu ihr und dem, wofür Sophie Schreiber steht: bunt. An ihrer Tunika trägt sie einen Anstecker im Format einer Regenbogenfahne, das mache sie nicht immer, aber in der Woche der Vielfalt und dem „Pride Month“ passe das gut. Sie erzählt freimütig aus ihrem Leben, das für sie im Jungenkörper startete, durch das sie sich viele Jahre als Mann gequält hat, und in dem sie sich heute, mit 56 Jahren, als Frau wohlfühlt.