Ursula Farrow (90) teilt Erinnerungen an Siedlung und ihren „lieben Vater“ mit Lesern
Nach Hamelwehr-Serie: Tochter von Nazi-Opfer meldet sich aus England
Am 28. Februar dieses Jahres schilderte die Dewezet die Geschichte von Willi Nega im Rahmen der Serie über das Hamelwehr. Foto: Archiv
HAMELN/RAINHAM. Im Zuge der Dewezet-Serie über das Hamelwehr haben sich viele weitere Bewohner und Besucher der verrufenen Siedlung an die Redaktion gewandt. Aus England hat sich nun eine Tochter von Willi Nega gemeldet – dem Hamelwehr-Bewohner, der 1938 von den Nazis deportiert wurde und 1940 im KZ Dachau zu Tode kam.
„Ich weiß nicht, ob Sie meine Schrift lesen können, meine Augen und Hände sind nicht mehr so gut“, schreibt die 90 Jahre alte Frau in einem mehrseitigen, handgeschriebenen Brief an die Redaktion. Sie entschuldigt sich für ihr nicht mehr ganz fehlerfreies Deutsch, „aber ich lebe schon seit 67 Jahren in England“. Dort zog sie 1950 hin, nachdem sie ein Jahr zuvor ihren Mann, ein Engländer, kennengelernt hatte. Es war eine Zeit, in der das Hamelwehr sowohl in sozialer als auch in infrastruktureller Hinsicht noch intakt war.