Lesertelefon: Ärger über achtlos weggeworwene Masken und eine Idee für Teilnutzung des AKW

Masken: Wer ist fürs Aufsammeln zuständig?

Verdrecken die Umwelt: achtlos weggeworfene Masken. Foto: Zacharie Scheurer/dpa

Verdrecken die Umwelt: achtlos weggeworfene Masken. Foto: Zacharie Scheurer/dpa

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HAMELN/TÜNDERN/GROHNDE. Sie liegen überall: Auf der Straße, im Rinnstein, im Gebüsch: Obwohl die Masken in den Restmüll gehören, landen sie dort oftmals nicht. Das kritisiert auch Jürgen Schoormann. Aus seiner Sicht müsste neben den Bürgern, die für die Entsorgung vor ihrer Haustür und auf dem Bürgersteig zuständig seien, auch die Stadt stärker tätig werden und für ein ansehnliches Stadtbild sorgen, schließlich sei Touristen-Stadt. Bei der Behörde sieht man den Bürger zumindest an einigen Stellen stärker in der Pflicht: Auf Nachfrage wird auf die unterschiedlichen Reinigungsklassen der Straßen verwiesen; bei einem Teil hätten Anwohner die Pflicht, Fußweg und Straßenrinne – in manchen Fällen sogar bis zur Straßenmitte – sauber zu halten. Schwierig sei es aber auch in Bereichen, die in die Zuständigkeit der Stadt fallen: „In der Fußgängerzone sind die Kollegen täglich unterwegs, kommen aber teilweise kaum hinterher, weil viele Menschen ihre Masken einfach irgendwohin schmeißen“, erklärt Stadtsprecherin Janine Herrmann.

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Masken werden zu Problem für Tier und Umwelt

Über die Masken, die zum Problem für Tiere und Umwelt werden, hatte auch die langjährige Leserbriefschreiberin Maria Pielot ihre Meinung kundgetan; für diese und viele andere Leserbriefe wird sie von Sibylle Voss gelobt: „Ich möchte mich bei Frau Pielot für ihre Beständigkeit und auch für ihren Mut, ihre Gefühle in den Briefen auszudrücken, bedanken“, sagt die Anruferin. Übrigens: Die nicht fachgerecht entsorgten Masken sind auch im Wasser zu einem Umweltproblem geworden. Die Umweltorganisation OceansAsia schätzt, dass im Jahr 2020 1,5 Milliarden Masken in die Meere gespült worden sind, das entspricht 6000 Tonnen.

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Nicht Masken beschäftigen Jürgen Heucke, dafür aber Schlamm und Laub in den Ablaufrinnen der Unterführung, vom Rathausplatz in die City: „Die Roste sind komplett verstopft, das Regenwasser kann nicht abfließen“, sagt der Hamelner. Aus dem Rathaus heißt es dazu: „Die Wasserabläufe werden von unseren Kollegen regelmäßig gereinigt. Es kann sein, dass sich ‚zwischen den Jahren‘ etwas mehr abgesetzt hat. Die Kollegen sind informiert und werden zeitnah nachsehen.“

Kaum Parkplätze an den „Gänsefüßen“

Der Wegfall vieler Parkmöglichkeiten im Bereich „Gänsefüße“(nahe der Linkskurve an der Süntelstraße/Ecke Goethestraße) beschäftigt Gabriele Thomas seit geraumer Zeit. Gerade für Ältere, die ihre Einkäufe entsprechend weit tragen müssten, sei das problematisch. Sie fragt sich, ob man für den verbleibenden Bereich nicht Bewohnerparken (früher Anwohnerparken) einrichten könnte, wie die Stadt es bereits an anderer Stelle macht. Bei der Behörde spricht man auf Nachfrage von einer Zwickmühle. „Das Parkverbot wurde dort vor längerer Zeit eingerichtet, weil wegen der schmalen Straße keine Krankenwagen oder Müllfahrzeuge durchkamen“, erklärt die Stadtsprecherin. Zudem sei es durch das Parken auf dem Seitenstreifen zu erheblichen Einschränkungen für Fußgänger gekommen. „Insbesondere Rollstuhlfahrern, Menschen mit Rollatoren und Eltern mit Kinderwagen war es nicht möglich den Gehweg zu nutzen.“ Zum Bewohnerparken heißt es: Dieses ist immer verbunden mit kostenpflichtiger Parkraumbewirtschaftung. Doch Tickets müssen Autofahrer in den Gänsefüßen bisher nicht ziehen. Das könne zwar grundsätzlich geändert werden, ändere aber „leider nichts an der Situation ,schmale Straße‘“.

Turbine hat nur noch Schrottwert

Einen interessanten Vorschlag für das gerade abgeschaltete Atomkraftwerk Grohnde hat Achim Trüssner: Er meint, dass es sinnvoll sein könnte, das AKW nicht völlig abzureißen, sondern den dampferzeugenden Teil, also die Turbine, weiter energetisch für die Stromversorgung zu nutzen. Notwendig wäre nur der Umstieg auf eine andere Ressource. Um die Idee zu verdeutlichen, vergleicht er seine Vorstellung mit dem Auswechseln einer Heizung: Wenn er von Öl auf Gas gehen würde, müssten auch nicht die Rohre im ganzen Haus ausgetauscht werden. Doch Michael Bongartz, technischer Leiter im Kernkraftwerk Grohnde, erteilt der Idee, die „technisch nicht sinnvoll wäre“, eine Absage: „Der Wirkungsgrad wäre viel zu schlecht.“ Für ein Gaskraftwerk, in dem der Dampf 600 Grad und heißer werde, würden kleinere Turbinen mit anderen Druckstufen gebraucht. Zum Vergleich: Im KKW wird der Dampf nur bis zu 300 Grad heiß. „Die Turbine des KWG wäre nur in einem anderen KKW mit ähnlichen Parametern sinnvoll“, sagt Bongartz. Da es die in Deutschland bald nicht mehr gebe, „hat unsere Turbine leider nur noch Schrottwert“.

DEWEZET

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