Arbeiterwiderstand gegen den sogenannten „Nero-Befehl“
Letzte Kriegstage in Hameln: „Das waren gefährliche Stunden“
Kriegszerstörungen in Hameln durch den sogenannten „Nero“-Befehl: links die Mühle auf dem Werder, rechts die Weserbrücke. Foto: Blesius/Stadtarchiv Hameln
Die beiden Arbeiterparteien Hamelns, SPD und KPD, waren 1933 zerschlagen worden. Ein kleiner Kern von ehemaligen Mitgliedern hatte nach der Rückkehr aus Zuchthäusern und Konzentrationslagern seine Opposition zum Regime bewahrt. Soweit sie nicht an die Front eingezogen waren, arbeiteten die Männer in den Hamelner Rüstungswerken. Dort knüpften sie insgeheim Kontakte zu Zuchthaushäftlingen und ausländischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, informierten sie über die für Deutschland zunehmend ungünstige Kriegslage und steckten ihnen Essen zu.
Bernhard Gelderblom
Als das Kriegsende näher rückte, nahmen einige wieder ihre politische Arbeit auf. Einer von ihnen war Karl Hölscher. Er arbeitete auf der Domag (heute Volvo), dem mit über 2000 Beschäftigten größten Hamelner Rüstungswerk.