Heftige Proteste gegen Erstverfilmung von „Im Westen nichts Neues“
Berlin im Dezember 1930: Polizei sichert die Vorstellung des Films „Im Westen nichts Neues“ ab. Foto: Schaumburger Zeitung/Archiv
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Die Neuverfilmung des Antikriegsklassikers „Im Westen nichts Neues“ wird heute sehr gefeiert. Bei der Premiere der Erstverfilmung des Romans 1930 gab es in Deutschland vor allem Proteste – Schlägereien, Stinkbomben und Verbote.
Hameln.„Schlägerei um ,Im Westen nichts Neuesʻ “, titelte die Dewezet am 6. Dezember 1930. Bei der Aufführung des Films in Berlin war es „zu schweren Demonstrationen“ gekommen. Es gab einen „Proteststurm des Publikums“, der Film wurde unterbrochen, „es entwickelten sich schwere Schlägereien“. Die Polizei schritt ein. Der Film wurde fortgesetzt, wieder gab es „stürmische Proteste“, Stinkbomben wurden geworfen. Schließlich brach die Theaterleitung die Filmaufführung vollends ab, die Polizei räumte das Theater. Drei Personen wurden festgenommen. Der nächsten Aufführung wohnte der damalige Innenminister bei, um den Film auf „antideutsche Tendenz“ zu untersuchen und dann gegebenenfalls zu unterbrechen.