Sie singt „I found you“ – und Hameln hat sie gefunden: Donata Jan (v. li.) mit Hervé Jeanne. Foto: mik
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HAMELN. Sie sei in Litauen aufgewachsen, erzählt Donata Januševi. Und während eines Erasmus-Semesters an der hannoverschen Musikhochschule (HMTMH) beschloss sie, zu bleiben. Die Sängerin gastierte am Freitag im Jazzclub Doubletime und begeisterte die Konzertbesucher im kleinen Club mit einem sensationellen Konzert.
Michael Krowas
Donata Jan – so kürzt sie ihren Namen ab – ist keine Jazzmusikerin. Sie ist keine Pianistin, keine Sängerin: Sie ist eine geballte Ladung internationaler Musik. Jan begibt sich auf die Pfade des reinen Jazz, um sie sofort wieder zu verlassen. Heute Abend spielt sie Songs ihres neuen Albums, „Home“, zitiert Ikonen wie Diana Krall, Norah Jones und Silje Nergaard – und lässt sie im selben Moment weit hinter sich. In „I found you“ erzählt sie von den Gefühlen, die sie hatte, als sie damals, vor acht Jahren, zum ersten Mal nach Deutschland gekommen sei. Sie fühlte sich verloren, erzählt von ihrer Sehnsucht, von jemandem gefunden zu werden. Inzwischen, sagt sie einige Lieder später, sei sie angekommen. Ganz sicher musikalisch: Ihr Klavierspiel ist inspiriert, ihre Kompositionen stecken voller eingängiger Phrasen. Sie ist brillant an den Tasten; an der Hannover-Uni hat sie ihren Bachelor sowohl als Pianistin als auch als Sängerin gemacht. Sie nutzt häufig Singlenotes, macht Pausen, überlässt ihren souveränen Mitspielern bereitwillig das Feld.