Die Montagsfrage: Mehrheit findet Bundesjugendspiele zeitgemäß
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Kinder auf einem Sportplatz, aufgenommen im Rahmen der Bundesjugendspiele.
© Quelle: picture-alliance/ dpa
HAMELN. Die Bundesjugendspiele sollen eine Generalüberholung bekommen – zwar soll der vergleichende Charakter der Veranstaltung erhalten bleiben, doch nicht in allen Altersklassen müssen in Zukunft weiterhin Wettkampfregeln angewendet werden. In den Grundschuljahrgängen können die Spiele nun als Wettbewerb ausgetragen werden – mit weniger starren Vorgaben.
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Das sind die Ergebnisse unserer Montagsfrage zur Diskussion um die Bundesjugendspiele.
© Quelle: Michael Holzkämper
Mehrheit findet spiele zeitgemäß
48 Prozent der 97 Leser, die an dieser nicht repräsentativen Umfrage teilgenommen haben, finden diese Entscheidung gut. 39 Prozent der Befragten sehen das allerdings gänzlich anders, während der Rest in dieser Frage unentschlossen ist. Auch wenn die Meinungen zu den Regeländerungen auseinander gehen, hält eine große Mehrheit von 64 Prozent der Befragten die Spiele generell weiterhin für zeitgemäß. Nur 28 Prozent der Teilnehmer plädieren für ein Ende der Veranstaltung, während acht Prozent von ihnen sich in dieser Frage unsicher sind. Von der Idee, die Bundesjugendspiele in Zukunft nur noch auf freiwilliger Basis abzuhalten, sind nur 34 Prozent der Befragten überzeugt. 53 plädieren dafür, dass die alljährliche Sportveranstaltung weiterhin zum Pflichtprogramm an den Schulen in Deutschland gehören soll. 13 Prozent der Teilnehmer können sich nicht festlegen.
Leistungsgedanke weiterhin im Fokus
Wenn es um die Frage geht, ob Kinder Sport vor allem spielerisch betreiben, oder sich bereits früh an den Leistungsgedanken gewöhnen sollten, wird klar, dass für viele Menschen Leistung nach wie vor wichtig ist: 27 Leser – und damit die zweitgrößte Gruppe – stimmen der Aussage „der Leistungsgedanke ist wichtig, sollte aber nicht im Vordergrund stehen“ zu. Weitere 24 Befragte sind der Meinung, dass der Leistungsgedanke die Motivation, Sport zu betreiben, fördert. Elf Leser meinen, dass der Leistungsgedanke die Kinder auf das Erwachsenenleben vorbereitet. 29 Teilnehmer sind hingegen der Ansicht, dass beim Kindersport Spaß und Zusammenhalt im Fokus stehen sollten und fünf weitere halten den Leistungsgedanken im Sport für demotivierend.
Leser für unterschiedliche Urkunden
Ein ähnliches Bild ergibt sich auch, wenn es um die Urkunden geht. Hier werden weiter Ehren-, Sieger- und Teilnehmerurkunden vergeben. Nur 13 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Urkunden abgeschafft und durch eine für alle Teilnehmer einheitliche Anerkennung ersetzt werden sollten. Drei Prozent der Befragten plädieren für das Abschaffen der Urkunden, da diese der Motivation schaden und weitere 15 Prozent der Teilnehmer würde die Leistungsbewertung generell abschaffen wollen. Dem gegenüber stehen aber 69 Prozent der Befragten, die unterschiedliche Urkunden für unterschiedliche Leistungen für eine faire Vergabestrategie halten.
Unterschiedliche persönliche Erfahrungen
Die persönlichen Erfahrungen, die die Umfrageteilnehmer bei den Bundesjugendspielen gemacht haben, gehen weit auseinander. „Jedes Jahr aufs neue mit Demütigungen wie auslachen und dummen Sprüche. War der reinste Horror! Habe jedes Mal geweint nach den Spielen“, schreibt ein Teilnehmer. Andere geben an, die Spiele trotz sportlicher Misserfolge gemocht zu haben. Ein Teilnehmer freut sich, dass bei den Spielen auch manchmal die Lehrer auf dem Schlauch standen: „Es war eine Abwechslung und auch witzig, Lateinlehrer in der Sandgrube stehen zu sehen, und sich über ihre Unbeholfenheit zu amüsieren.“ Es gibt aber auch Leser, zu deren Schulzeit die Bundesjugendspiele noch nicht eingeführt waren: „Zu meiner Zeit gab es keine Bundesjugendspiele – dafür Sportunterricht wie im 3. Reich, die Lehrer benahmen sich wie Feldwebel auf dem Exerzierplatz.“
Reformen soll es übrigens nicht nur bei den Bundesjugendspielen geben. Im Jugendfußball werden die Bundesligen in A- und B-Jugend bald Geschichte sein. Unter anderem sollen so die individuellen Fähigkeiten gefördert und taktisches Einstellen auf den Gegner verringert werden. 38 Prozent der Befragten sind gegen diese Umstellung, während 33 Prozent der Teilnehmer die Reform begrüßen. Der Rest möchte sichkein Urteil erlauben.
DEWEZET