Diese Eckkneipe fristet ein eher bescheidenes Dasein. Sie liegt etwas versteckt und brüstet sich nicht mit ihrem stattlichen Alter. Das kennen auch nur die wenigsten. Die „Alte Post“ ist schon 140 Jahre alt und damit eine der mit Abstand ältesten Kneipen der Stadt.
HAMELN.Wilfried „Willi“ Steinmann (70) sitzt an seinem Schreibtisch im „Hamelner Teehaus“. In seinem Geschäft an der Kupferschmiedestraße ist der langjährige Betreiber der Alten Post heute ungleich häufiger anzutreffen als in seiner Kneipe. Den gebürtigen Hannoveraner verschlug es 1983 der Liebe wegen aus der Landeshauptstadt nach Hameln. Hier übernahm er zunächst den Kiosk im „Südbad“, etwa ein Jahr später, am 8. August 1984, als zusätzliches Standbein, die Alte Post an der Hummenstraße 23. Früher, erzählt Steinmann, habe er noch selbst hinterm Tresen gestanden. „Ich war ein Vollblutwirt“, sagt er. Inzwischen hat er diese Aufgabe an jüngere Leute abgegeben, aber Inhaber ist er geblieben. Im nächsten Jahr feiert er 40-jähriges Bestehen. Die Geschichte der Alten Post ist sogar noch deutlich älter.