Wegen Personalnot in Kliniken

Dewezet-Montagsfrage: Soll die Isolationspflicht wegfallen?

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Hameln. Das Ende der verpflichtenden Isolation hatte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, in einem Interview gefordert. Als Grund nannte er die Personalengpässe in den Krankenhäusern. Die Antwort von Gesundheitsminister Karl Lauterbach ließ nicht lange auf sich warten. Er twitterte: „Infizierte müssen zu Hause bleiben. Sonst steigen nicht nur die Fallzahlen noch mehr, sondern der Arbeitsplatz selbst wird zum Sicherheitsrisiko.“

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Das sieht die Mehrheit der Befragten in der Dewezet-Umfrage ähnlich. Von 194 Antwortenden wollen nur 15 Prozent, dass alle Quarantäne- und Isolationspflichten aufgehoben werden, elf Prozent möchten, dass dies bei positiv Getesteten ohne Symptome passiert. Fünf Prozent Teilnehmer sind sich unsicher und insgesamt 132 Befragte erklären, dass es alles so bleiben soll, wie es ist, weil die Isolation die Ansteckung verhindere.

Dem Argument von Kassenarzt-Chef Andreas Gassen, dass durch die Isolationspflicht Personalengpässe in Kliniken und anderswo entstehen, kann durchaus ein Teil der Befragten folgen, ebenso seiner Forderung, mit Corona umzugehen, wie mit anderen Infektionen auch. 43 von 194 Befragten finden, dass wir zur Normalität zurückkehren sollten, weitere 45, dass, wer sich gesund fühlt, zur Arbeit gehen sollte. 34 Männer und Frauen würden auf die Selbstverantwortung der Leute setzen. Die große Mehrheit meint indes, dass die Isolationspflicht wichtiger ist, und mit der Verkürzung der Quarantäne bereits auf Personalengpässe reagiert worden sei. 65 Befragte meinen zudem, dass eine Aufhebung der Isolationspflicht die Post-Covid-Problematik nicht in den Blick nimmt. Dass die Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht die Quarantäneregeln beeinflussen sollte, finden 61 Befragte (Mehrfachantworten waren bei der zweiten Frage möglich).

Während 34 Prozent (65 Befragte) glauben, dass die Belastung am Arbeitsmarkt durch die Isolationspflicht zunimmt, meint der überwiegende Teil, 54 Prozent, dass ohne

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diese Regeln noch viel mehr Menschen infiziert wären. 12 Prozent sagen von sich, dass sie sich eine Einschätzung nicht zutrauen.

Die Angst sich zu infizieren, hält sich derweil in Grenzen. 56 von 194 sagen, dass sie eine Maske nur noch dort tragen, wo es vorgeschrieben ist. 98 haben keine Angst, meiden aber beispielsweise Großveranstaltungen. Nur 38 schützen sich weiterhin umfassend.

Während die Situation in den Krankenhäusern aus Sicht von Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft, langsam kritischer wird, ist sich die Koalition beim Thema nicht einig: Während die FDP gegen ein starres Regelwerk ist, folgen SPD und Grüne Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

In der nächsten Montagsfrage geht es um um die Frage, ob Kinder schwimmen lernen MÜSSEN und wer dafür verantwortlich ist. Wer mitmachen möchte, kann sich unter newsletter.dewezet.de/register anmelden.

DEWEZET

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