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Gewitter und Starkregen in Hameln-Pyrmont: So schützt ihr euer Eigentum

Blitze gehen während eines Gewitters nieder. (Symbolbild) Foto: Robert Michael/dpa

Blitze gehen während eines Gewitters nieder. (Symbolbild) Foto: Robert Michael/dpa

Von Südwesten ziehen einzelne Gewitter auf. Dabei gibt es Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 65 km/h (18 m/s, 35 kn, Bft 8) sowie Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 15 l/m² und 25 l/m² pro Stunde und kleinkörnigen Hagel. Die Warnung gilt bis 15 Uhr.

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Ab 22 Uhr ziehen von Südwesten kräftige Gewitter durch. Dabei muss in erster Linie mit heftigem Starkregen 30 bis 40 l/qm in kurzer Zeit gerechnet werden. Bei mehrmaligen Ereignissen sind mehrstündig auch 40 bis 60 l/qm, vereinzelt auch bis zu 90 l/qm möglich. Weitere Begleiterscheinungen sind stürmische Böen oder Sturmböen zwischen 65 und 80 km/h sowie anfangs auch Hagel.

In der zweiten Nachthälfte bzw. in den Frühstunden am Mittwoch ziehen die Gewitter nordostwärts ab.

Mögliche Gefahren

Örtlich kann es Blitzschlag geben. Vereinzelt können beispielsweise Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Achten Sie besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände. Während des Platzregens sind kurzzeitig Verkehrsbehinderungen möglich. 

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Nicht jeder Starkregen endet in einer Katastrophe. Trotzdem fühlen sich vollgelaufene Keller und Wohnräume für die Betroffenen durchaus danach an. Kann man sich schnell davor schützen, wenn eine Unwetterwarnung Starkregen ankündigt?

Das Haus von außen absichern

Sandsäcke vor Türen, Fenstern und Schächten schützen bei geringen Überschwemmungen der Straßen das Haus. Auch Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon zum Abdichten tun gute Dienste. Wirkungsvoller sind mobile Schutzwände, die ohne größere Vorlaufzeiten vor die Eingänge eines Gebäudes gesetzt werden können.

Die Verbraucherzentrale NRW rät bei Terrassen und Balkonen ohne eine gute Oberflächenneigung, die das Wasser ablaufen lässt, stets einen fertig befüllten Sandsack bereits zu halten, den man vor die Tür stellen kann.

Erklärt: Das Phänomen Wetterleuchten

Wenn die Atmosphäre flackert:

Wetterleuchten: So wird das Phänomen bezeichnet, bei dem die Atmosphäre einzigartig aufblitzt. Es erinnert an ein Gewitter, aber ohne den klar erkennbaren Blitz oder Donner. Das Wetterleuchten kann durch zwei Faktoren entstehe Wenn ein Gewitter weit entfernt ist und der Blitz nicht sichtbar ist, sieht man nur die Luftschichten, die vom Blitz erleuchtet werden. Das Licht des Blitzes kann auf seinem Weg durch die Atmosphäre noch von Wolken reflektiert werden – der Eindruck eines diffusen Flackerns entsteht.

Blitzentladungen innerhalb einer Wolke

Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass es neben den üblichen Blitzen auch Blitze innerhalb der Wolken gibt. Gewitterwolken sind unten negativ und oben positiv geladen. Das kann dazu führen,  dass sich innerhalb der Wolke Entladungen von unten nach oben bilden. Weil die Blitze von Wolken (die aus kleinsten Wassertropfen und Eiskristallen bestehen) umgeben sind, wird das Licht in den Wolken gestreut, wodurch es von weitem wie ein Flackern erscheint.

Schwaches Brummen oder gar kein Donner sind daher ungewöhnlich

Nach einem Blitz folgt normalerweise immer ein Donner, weil der Blitz die Luft so stark erhitzt, dass er eine Schallwelle auslöst. Nur während eines Gewitters in der Ferne, begleitet von einem Wetterleuchten, hört man entweder keinen Donner oder nur ein leises Brummen. Der Ton kann sogar so verzögert sein, dass er nicht mehr mit dem Blitz in Zusammenhang gebracht wird. Je weiter das Gewitter entfernt ist, desto länger dauert es, bis der Schall ankommt und desto größer wird die Zeitspanne zwischen Blitz und Donner. r

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Rückstauklappen kontrollieren

Bei allen Handgriffen, die man auf die Schnelle bei einer Wetterwarnung erledigen kann, muss man auch sagen: Die besten Maßnahmen gegen Überflutungen muss man installieren oder einbauen lassen. Dazu gehören vor allem Rückstauklappen. Sie verschließen die Wasserrohre von unten, sodass sich kein Abwasser aus der Kanalisation nach oben drücken kann.

Das passiert, wenn so viel mehr Regen fällt als die Straßenkanalisation aufnehmen kann. Daher sind Rückstauklappen mancherorts sogar vorgeschrieben.

Wichtig ist dann aber bei jeder Unwetterwarnung: Die Funktionsfähigkeit der Klappen überprüfen, rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Problematische Stoffe vorrangig wegräumen

Auch wenn man sich verständlicherweise auf das konzentrieren möchte, was einem am Herzen liegt - etwa die geliebten Fotoalben zu retten - sollte man sich bei einer möglichen Starkregen-Warnung zuerst um Gefahrenpotenziale im Haus kümmern.

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So sollte man in den besonders bedrohten Räumen alles herausräumen, was möglich ist. Das gilt besonders für gefährliche Stoffe und Chemikalien wie Benzin und Öl, Pflanzenschutzmittel, aber auch Farben, so das BBK. Diese sollten nicht ins Wasser gelangen, passiert das doch, muss die Feuerwehr zur Beseitigung anrücken.

Daher muss auch der Tank für Heizöl gegen Auftrieb gesichert sein. Notfalls sollte er an der Wand verankert oder mit Ballast beschwert werden.

Ein einfacher Tipp ist auch das grundsätzliche Umräumen des Kellers: Viele Gegenstände können ein paar Zentimeter Wasser durchaus überleben, dafür sollten sie nicht auf dem Boden, sondern auf höher gelegenen Regalen stehen. Das gilt auch für Elektrogeräte, die etwa auf Podesten stehen können.

Strom abschalten

In den Räumen, die am ehesten geflutet werden können, sollten elektrische Geräte und auch die Heizung vom Stromnetz genommen werden. Wenn der Ernstfall eintritt, den Sicherungsschalter für das gesamte Haus umlegen. Denn wenn es durch Wasser zu einem Kurzschluss kommt, ist das später beim Aufräumen eine tödliche Gefahr, so die Initiative Elektro+, ein Zusammenschluss der Elektrobranche.

Gut zu wissen: Selbst Sicherungen, die normalerweise vor elektrischen Schlägen schützen, seien meistens nicht mehr wirksam, nachdem sie mit Wasser in Berührung gekommen sind.

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Verstopfte Regenrinnen räumen

Verstopfte Regenrinnen und -rohre können für erhebliche Wasserschäden am Haus sorgen. Denn sind die Abflüsse verstopft, sucht sich das Wasser andere Wege und läuft dann oft auch ins Haus. Feuchte Wände und Schimmel seien die teuren Folgen, so die Experten des Verbandes Privater Bauherren (VPB).

Sie raten insbesondere zum regelmäßigen Reinigen von Abwasserrohren auf dem Dach - sowohl die Regenrinnen und Fallrohre beim Satteldach als auch die innenliegenden Abflüsse auf dem Flachdachbungalow. Tipp der Verbraucherzentrale NRW: Dabei direkt Laubfanggitter einsetzen, die künftig viel Schmutz abhalten.

Notfallgepäck bereit halten

Es kann nicht schaden, Notgepäck mit den wichtigsten Dokumenten vorzubereiten. Grundsätzlich ist es auch sinnvoll, eine Liste des Eigentums zu erstellen, um der Versicherung Schäden später einfacher melden zu können.

Hilfreich sind Fotos vom Zustand des Gebäudes sowie der Einrichtung und - wenn noch vorhanden - Scans dazugehöriger Einkaufsbelege. Die Dateien können etwa in einem Online-Clouddienst gespeichert werden. Wer lieber Papierkopien behält, sollte diese idealerweise bei Verwandten oder Bekannten in anderen Orten lagern, damit sie bei einer Überflutung des Hauses nicht ebenfalls zerstört werden.

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Was sich im Haus für den Ernstfall auch gut macht: Campingkocher, ein vom Stromnetz unabhängiges Radio, Taschenlampen mit Reservebatterien. red / dpa

 

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