Duft der Vergangenheit: Zeitzeuge erzählt von Emmerthals Zuckerfabrik
110 Jahre lang prägte die Zuckerfabrik das Leben in Kirchohsen und in der Gemeinde. Obwohl auf dem Gelände nach dem Abriss der Betriebsgebäude Wohnhäuser, Handel und Gewerbe neuen Platz fanden, sind die Erinnerungen noch vielfältig. Foto: Archiv
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Ein Kapitel der jüngeren Geschichte von Emmerthal, das immer noch mit Emotionen verbunden bleibt: die Zuckerfabrik. Gemeindearchivar Cord Hölscher will die Erinnerung daran wachhalten – und schreibt über das Unternehmen. Seine Hoffnung: Vielleicht gibt es weitere Zeitzeugen, die sich dazu äußern, oder Dokumente zur Fabrik.
Christian Branahl
Emmerthal. Jahrzehnte nach dem Aus der Zuckerfabrik in den 1980er Jahren bleibt das Unternehmen im Gedächtnis der Bevölkerung. Für Cord Hölscher kaum verwunderlich – „sie hat Emmerthal geprägt“. Manche sprechen noch heute bei dem Gelände des Unternehmens zwischen Weser und Hauptstraße, auf dem nach dem Abriss der alten Betriebsgebäude nach und nach Häuser, Handel und Gewerbe entstanden sind, von der „alten Zuckerfabrik“. Hölscher, der als ehrenamtlicher Archivar der Gemeinde historische Ereignisse und Episoden vor dem Vergessen bewahren will, befasst sich seit geraumer Zeit mit der Firmengeschichte. Die Zuckerverarbeitung, die dort im Oktober 1876 begann, sei für die wirtschaftliche Entwicklung der zunächst eigenständigen Landgemeinden – heute Ortsteile der Einheitsgemeinde Emmerthal – bedeutender gewesen als das spätere Atomkraftwerk, vermutet er.