Dewezet-Montagsfrage: Elektroautos gewinnen an Zuspruch
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Neugierige Blicke löst ein Auto mit dem E auf dem Kennzeichen nur noch selten aus. Zwar waren beim bundesweiten Gesamtbestand von 48,54 Millionen Pkw zum Stichtag 1. Januar die alternativen Antriebsarten wie Elektrofahrzeuge mit 618 460 Einheiten und Hybridfahrzeuge einschließlich der Plug-in-Hybrid-Pkw mit 1 669 051 Einheiten noch überschaubar. Dennoch spricht das Kraftfahrt-Bundesamt von erheblichen Steigerungen, denn: Bei den Neuzulassungen zeigt sich die zunehmende Beliebtheit der E-Mobilität. Diesen Trend belegen auch die Ergebnisse der nicht repräsentativen Montagsfrage unserer Zeitung. Zwar fiel die Beteiligung mit 168 Antworten etwas geringer aus als bei anderen Themen, doch handelt es sich offenbar um Frauen und Männer, die sich bereits bewusster mit den Vor- und Nachteilen der Elektrofahrzeuge befasst haben.
25 von ihnen besitzen bereits ein E-Auto, mit 80 hat fast die Hälfte sich schon den Kauf überlegt, aber noch keine Entscheidung getroffen, während für 63 Frauen und Männer das überhaupt nicht in Frage kommt. Wer bereits auf die Alternative umgestiegen ist, nennt vor allem Umweltgründe. Die Befragten, die sich gegen einen Kauf entschieden haben, begründen dies vor allem damit, dass für sie die Nachteile der E-Mobilität überwiegen, aber auch die höheren Kosten den Ausschlag gaben. Unter den frei formulierbaren Antworten nennen sie weitere Gründe. Beispielsweise fehlten noch passende Modelle oder ausreichende Ladestationen, mehrfach kommen die Batterien zur Sprache, deren Rohstoffe teils zu Raubbau mit vielen negativen Folgen in anderen Ländern führten.
Die Weichen sind allerdings längst gestellt. Das EU-Parlament will den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 verbieten, worüber es allerdings noch mit den Mitgliedsstaaten verhandeln muss. Während in der Bundesregierung die FDP mit dieser Forderung hadert, folgen SPD und Grüne der EU-Linie. Unabhängig davon haben mehrere große Autohersteller bereits das Aus für die Verbrenner ab 2035 gefordert. 62 Teilnehmer der Umfrage meinen, dass ein Verbot durch die EU nicht weiterhelfe. Tendenziell folgt die Mehrheit aber der Forderung. „Die Richtung stimmt“, heißt es in 59 Antworten. „Dann herrscht für mich endlich Planungssicherheit – und der Umwelt helfen diese Ziele auch.“ Weitere 47 Befragten halten das Verbot zwar für richtig, befürchten aber, dass es sich um einen zu ehrgeizigen Zeitplan handele.
Viele Befragte wollen übrigens persönlich dazu beitragen, dass der zusätzliche Strombedarf aus Erneuerbaren gespeist wird. Laut Bundesverband Solarwirtschaft gab es Ende 2021 in Deutschland insgesamt 2,2 Millionen Photovoltaik-Anlagen, wovon im Vorjahr 235 600 neu gemeldet worden sind. Laut Branchenverband plant nach eigener bundesweiter Umfrage fast jeder sechste Hauseigentümer in Deutschland in den kommenden zwölf Monaten die Errichtung einer Solaranlage zur Strom- und/oder Wärmeerzeugung. In der Dewezet-Umfrage erklären 20 Befragte, bereits eine Photovoltaikanlage zu besitzen, 51 überlegen sich diese Investition.
Interessant auch für heimische Initiativen, die gemeinschaftlich die Erneuerbaren voranbringen wollen: Da 32 Teilnehmer kein eigenes Haus oder geeignetes Dach besitzen, können sie sich vorstellen, einer Energiegenossenschaft in der Region beizutreten, um sich an einer regionalen und umweltfreundlicheren Stromproduktion zu beteiligen.
Eine ablehnende Haltung zeigen nur 37 Befragte. „Das ist nun wirklich nicht auch noch die Aufgabe der Bevölkerung“, meinen sie. In den selbstformulierten Antworten gibt es weitere Gründe, auf eigene Stromproduktion zu verzichten. Dabei nennen mehrere Befragte ihr höheres Alter, fehlende Finanzmittel, aber auch die Sorge, dass die Netzstruktur nicht ausreichend sei.
Hinweis: Um die Corona-Pandemie, die noch längst nicht vorbei ist, geht es in der neuen Dewezet-Montagsfrage. Wer an der Umfrage teilnehmen möchte und bislang nicht gelistet ist, kann sich unter newsletter.dewezet.de/register anmelden.
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