Wer Gas im Haushalt zum Kochen oder Heizen oder in der Wirtschaft zum Produzieren braucht, für den wird es schon bald noch teurer als ohnehin schon: Die Preise steigen teilweise um bis zu 150 Prozent. Foto: Adobe Stock
Jetzt tritt ein, was Branchenkenner und Politiker befürchtet haben: Der Gaspreis geht für die Verbraucher in eine nächste, große Preisrunde. Mancher Versorger hat die Karten bereits auf den Tisch gelegt: Bei dem ein oder anderen Anbieter verdoppelt sich der Preis.
WESERBERGLAND / BAD PYRMONT.An diesem Mittwoch sind Symbolpolitik und lebensnahe Realitäten hart aufeinandergeprallt: Alt-Kanzler Gerhard Schröder propagiert, man möge doch seinem Freund Putin die Gas-Pipeline Nord Stream 2 öffnen, der regierende Kanzler Olaf Scholz versucht, dem Moskauer Bluff um eine angeblich verschollene Ersatz-Turbine für die russische Gas-Pipeline Nord Stream 1 mit einem bildträchtigen Besuch bei Siemens entgegenzutreten – und derweil flattern den ersten deutschen Kunden saftige Preiserhöhungen fürs Gas ins Haus. Versorger wie zum Beispiel RheinEnergie, Montana, Mitgas, Rheinpower, Emscher Lippe Energie oder auch die Stadtwerke Karlsruhe, Essen oder Iserlohn informieren ihre Kunden aktuell über Preissprünge von bis zu 150 Prozent. So müssen beispielsweise Kunden von Schwarzwald Energie demnächst fast drei Mal so viel fürs Gas bezahlen: Der Preis wird dort von 5,9 auf 17,2 Cent steigen. Die üblicherweise online verfügbaren Gaspreis-Listen zeigen, welche Preise bald auf Millionen Verbraucher zukommen.