Millimeterarbeit: So wird der defekte Windradrotor bei Dahle getauscht
Der Blick wechselt zwischen Monitoren, Anzeigen und dem Geschehen über ihm – Balazs Szert führt den Großkran. Fotos: Rathmann
BAD MÜNDER. Millimeterarbeit in 165 Metern Höhe, gesteuert aus einer Kranführer-Kabine vom Boden aus. Für den Wechsel eines defekten Rotorblatts im Windpark Dahle war sie am Dienstag notwendig, und im zweiten Anlauf gelang der Ausbau.
„Eigentlich braucht man in diesem Job drei Augen“, schmunzelt Balazs Szert. Drei Videomonitore zeigen unterschiedliche Elemente seines Krans, zwei Monitore vor ihm die zentralen technischen Daten von der Windgeschwindigkeit in 165 Metern Höhe bis zur Lastverteilung, vom Neigungswinkel des 1500 Tonnen schweren Krans im Nachkommabereich bis zum Gewicht der Last am Haken. Dazu muss Szert sein Umfeld am Boden im Blick behalten und auch schauen, was sich oben in luftiger Höhe tut. „Es ist diese Mischung aus absolutem Feingefühl und dem schweren Stahl. Dieses Filigrane in Kombination mit den unheimlichen Gewichten“, sagt der Mann, der seit 18 Jahren Großkräne wie aktuell den „Terex Superlift 3800“ steuert. Den er am Dienstag im Windpark Dahle steuerte, um ein 25 Tonnen schweres Blatt in 165 Metern aus der Nabe zu ziehen, ohne es zu verkanten. „Da geht es um Millimeter“, macht der Kranführer deutlich. Und er geht auf den Vortag ein: Am Montag war der erste Versuch zum Herauslösen des zu tauschenden Rotorblattes abgebrochen worden. „Aus Sicherheitsgründen. War nicht zu verantworten“, stellt Szert fest. Der „Gripper“, das Gerät, das das 25 Tonnen schwere Blatt waagerecht in der Luft hält, hatte einen Defekt.