Der Sternenhimmel im November

Andromedanebel ist mit bloßem Auge erkennbar

Himmelsanblick am 15. November um 22 Uhr MEZ. Grafik: P. Massow/dpa

Himmelsanblick am 15. November um 22 Uhr MEZ. Grafik: P. Massow/dpa

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Die schon langen Nächte bieten, sofern das berüchtigte Novemberwetter es zulässt, manche Objekte zum Beobachten an. Erinnert sei an den Andromedanebel, der sehr hoch stehend fast im Zenit bei mondlosen Stunden schon mit dem bloßen Auge gesehen werden kann. Man sieht dann eine Welteninsel, die 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Und es ist die für uns nächstgelegene Galaxie.

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Objekte in Zenitnähe sind besonders klar erkennbar, weil die Linie, die durch die Erdatmosphäre geht, am kürzesten ist, also störende Einflüsse durch diese am geringsten sind. In einem Fernglas ist der Anblick erst richtig beeindruckend. So sei auch wieder an den Perseus erinnert, dessen zweithellster Stern namens Algol sich alle 2 Tage und 21 Stunden um mehr als eine Magnitude verdunkelt, weil ein Begleitstern vor ihm durchzieht. Minima diesen Monat: 3. = 19.30, 15. = 6.45, 18. = 3.34, 21. = 0.23, 23. = 21.13, 26. = 18.01 Uhr MEZ.

Nordwestlich vom jedermann bekannten Himmels-W, auch Kassiopeia genannt, kann man das wenig markante Sternbild Kepheus finden. Es hat etwa die gleiche Ausdehnung und erinnert etwas an den Löwen, nur viel kleiner und unauffällig, jedoch ohne einen ausgeprägten Kopf. Aber man kann durchaus schon mit guten Augen einen tiefroten Stern entdecken, der ähnlich wie Algol seine Helligkeit wechselt und meistens zwischen 3. und 4. Größenordnung wechselt. Er heißt Alrakis, ist 2800 Lichtjahre entfernt und ist mit Beteigeuze zu vergleichen, was seine Ausdehnung betrifft.

Er strahlt in Wirklichkeit aber viel heller als diese und hat die 125 000fache Leuchtkraft unserer Sonne. Im Fernglas, erst recht im Teleskop ein toller Anblick! Auch dieser Stern wird in absehbarer Zeit als Supernova enden.

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Merkur, unser flinker kleinster Planet, ist am Osthimmel in den ersten Tagen des Monats noch auffindbar. Seine Aufgänge verspäten sich im Laufe der ersten Woche von 5.34 auf 6.03 Uhr. Am 10. begegnet er Mars, aber durch die Sonnennähe von beiden kann das nicht beobachtet werden.

Venus steht sehr weit südlich und nur wenig über dem Horizont. Am 8. besucht sie der Mond auf seiner monatlichen Runde. Das geschah am 9. Oktober entsprechend, und es war ausgesprochen gut zu beobachten, da es ein wolkenloser Himmel ermöglichte. Der scheinbare Durchmesser der Venus nimmt stark zu, denn sie kommt sozusagen auf uns zu. Im Monatsverlauf kann man im Fernrohr verfolgen, wie aus der Halbvenus eine große schlanke Sichel wird.

Der Mars ist noch nicht wieder zu sehen, denn er ist noch zu nahe an der Sonne.

Jupiter verfrüht seinen Untergang drastisch von 0.09 auf 22.27 Uhr. Durch die früh einsetzende Dunkelheit ist er dennoch 6 Stunden zu sehen.

Der Saturn wandert bekanntlich ähnlich und geht am Monatsende schon um 20.55 Uhr unter.

Für unsichere Beobachter: Am 10. steht der zunehmende Mond 4 Grad südlich. In diesem Monat erreicht nun Uranus seine Opposition. Wer es dem bekannten Astronomen Wilhelm Herschel gleichtun möchte, der ihn 1781 entdeckte, hat jetzt die größten Chancen. Er erreicht eine „Helligkeit“, dass er von extrem guten Augen auch ohne Hilfe gesehen werden könnte, wenn man genau seine Position kennt. Aber die Sichtbedingungen sind so gut wie nie mehr ausreichend. Hingegen reicht ein lichtstarker Feldstecher, um seiner Sache sicher sein zu können. Aber ich erinnere an die beeindruckende Entfernung, in der er sich immer noch befindet, nämlich fast 19-mal weiter als die Sonne. Das unfassbar schnelle Licht benötigt zu uns 2 Stunden und 36 Minuten.

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Neptun kulminiert am Monatsanfang zirka 21 Uhr und ist wegen der Mondphasen dann und am Ende des Monats theoretisch auffindbar.

Die Sonne verspätet ihren Aufgang von 7.10 auf 7.56 Uhr MEZ.


Die Mondphasen: 4. November Neumond, 11. November Erstes Viertel, 19. November Vollmond, 27. Letztes Viertel.

DEWEZET

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