3,3 Millionen Euro Haushaltsplus ‒ und doch kein neues Rathaus
Bürgermeister Andreas Wittrock und Ratsherr Michael Schlie begutachten die deutlichen Schäden am Aerzener Rathaus. Foto: sbr
Die Verwaltung in Aerzen rechnet für das kommende Jahr mit einem Haushaltsplus von 3,3 Millionen Euro – eigentlich ein Grund zur Freude. Doch die Politik hat schon im Vorfeld der Haushaltsverhandlungen zwei anstehende Großprojekte für die kommenden Jahre auf Eis gelegt.
Aerzen.Betroffen sind der geplante Rathausneubau und auch der vorgesehene barrierefreie Umbau der Grundschule Groß Berkel. Für beide Projekte wurden weder für das kommende noch für die Folgejahre bis 2026 Mittel im Haushaltsplanentwurf eingestellt. Der Grund: Bevor Mittel für den Rathausneubau in den Haushalt eingestellt werden, sollen die Kosten für den Teilneubau der Grundschule in Groß Berkel ermittelt werden. Die Verwaltung wird das kommende Jahr nutzten, um die geforderten Zahlen vorzulegen. Dann kann es frühestens 2024 mit der Ermittlung der Planzahlen weitergehen, die für beide Großprojekte erforderlich sind, so die Einschätzung von Aerzens Bürgermeister Andreas Wittrock. Ein entscheidender Grund für die positiven Haushaltszahlen des kommenden Jahres sind voraussichtliche Gewerbesteuer-Rekordeinnahmen in Höhe von 12 Millionen Euro – mehr als doppelt so viel wie in diesem Jahr. Allen negativen Folgen der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine zum Trotz scheinen die Firmen in Aerzen, allen voran die Aerzener Maschinenfabrik und die Firma Lenze, die Krise bisher sehr gut gemeistert zu haben.