Teil 1: Wie aus dem säbelrasselnden Wachtmeister in der Weimarer Republik ein Bürgerpolizist wurde
Als der Tschako die Pickelhaube ersetzte
Im Hamelner Rathaus befand sich die Dienststelle der Polizei. Die historische Aufnahme zeigt einen Teil des Fuhrparks, Fahrräder und leichte Motorräder. Foto: Stadtarchiv Hameln
„Die Polizei – Dein Freund und Helfer“, lautet der bekannte Leitspruch. Die wenigsten dürften wohl wissen, dass dieser Satz sich erst in den 1920er Jahren etablierte. Daran hatte wohl vor allem der preußische Innenminister Albert Grzesinkis Anteil, der im Vorwort seines Buches zur Berliner Polizeiausstellung 1926 die Devise formulierte, der Ordnungshüter sei „ein Freund, Helfer und Kamerad der Bevölkerung“. Die Bildung einer bürgernahen Polizei – auch in Hameln – war kein leichtes Unterfangen, wie unser zweiteiliger Rückblick zeigt.
Bernhard Gelderblom
Hameln war am Ende des Ersten Weltkrieges eine bürgerlich-konservativ geprägte Mittelstadt mit rund 20 000 Einwohnern und einem agrarisch geprägten Umland in der beschaulichen niedersächsischen Provinz. Wie verlief hier in der Zeit nach dem Ende des verlorenen Ersten Weltkriegs der Übergang von der Monarchie zur Republik?