Die laufende Volleyball-Saison ist zwar extrem kurz, weil die Rückserie wegen Corona komplett gestrichen wurde. Aber für die Hameln-Pyrmonter Teams könnte sie umso erfolgreicher werden. Denn mit den Frauen des TC Hameln und MTV Bad Pyrmont sowie den Männern des VfBHW Hameln können sich gleich mehrere Mannschaften berechtigte Hoffnungen machen, als Meister aufzusteigen. Wir geben einen Überblick.
HAMELN-PYRMONT. Wer hätte das vor Saisonbeginn gedacht, dass gleich fünf Hameln-Pyrmonter Volleyballteams aus drei Vereinen um den Titel mitspielen? Vermutlich niemand. Selbst Robert Nitschke nicht. Vorm Saisonstart sprach der Trainer des TC Hameln noch vom Klassenhalt, aber nach drei Siegen in vier Spielen ist für sein Team in der Frauen-Verbandsliga sogar der Aufstieg in die Oberliga drin, wenn Nitschkes Meisterrechnung aufgeht: „Wenn wir unsere restlichen vier Spiele klar mit 3:0 oder 3:1 gewinnen, können wir aus eigener Kraft noch Meister werden.“
Geht Nitschkes Meisterrechnung auf?
Im Gegensatz zum TC, der mit neun Punkten Dritter ist, ist Tabellenführer PSV Hannover (14 Punkte) zwar noch ungeschlagen. Aber bei den letzten vier 3:2-Siegen, für die es im Volleyball nur zwei statt drei Punkte gibt, ließ der PSV vier wichtige Punkte liegen. Die Hamelnerinnen haben gegen den aktuellen Tabellenführer zwar das direkte Duell am 1. Spieltag mit 1:3 verloren, aber die restlichen drei Spiele alle klar gewonnen – und zwei Spiele weniger absolviert als der Titelkonkurrent. Wenn der TC am Samstag (15 Uhr) sein Auswärtsspiel gegen VT Südharz gewinnen sollte, würde der TC auf Platz zwei klettern – und der Titelkampf wäre wieder völlig offen. Spannung ist auf jeden Fall garantiert: Denn sollten beide Teams ihre restlichen Spiele gewinnen und am Ende punktgleich sein, hätte der PSV die besseren Karten, „weil zuerst die Anzahl der gewonnenen Spiele zählt und erst dann das Satz- und Punktverhältnis“, so Nitschke.
TC-Reserve vor Landesliga-Aufstieg
Der TC-Trainer hat im Titelkampf übrigens noch ein zweites Eisen im Feuer. Die Zweite des TC ist in der Frauen-Bezirksliga mit zwölf Punkten Tabellenführer. Sollten die noch ungeschlagenen Hamelnerinnen am Samstag (15 Uhr) auch ihr letztes Saisonspiel in Klein Berkel gewinnen, wären sie Meister und der Aufstieg in die Landesliga perfekt. Ein Selbstläufer wird das aber nicht, denn der Tabellenzweite TSV Klein Berkel könnte mit zwei Heimsiegen gegen den TC und Schlusslicht Afferde dem Tabellenführer theoretisch noch einen Strich durch die Rechnung machen.
Pyrmonts Zweite ist schon Meister
Auch für den MTV Bad Pyrmont sind zwei Titel drin: Nachdem Pyrmonts Reserve in der Bezirksklasse der Frauen bereits ungeschlagen Meister wurde, könnten die Landesligafrauen des MTV das Double perfekt machen. Das Team von Trainer Theo Starke, das am Samstag (15 Uhr) beim Schlusslicht Blau-Weiß Schinkel antreten muss, liefert sich in der Landesliga mit dem VC Osnabrück III einen spannenden Zweikampf um den Titel. Beide Teams sind noch ungeschlagen, aber Pyrmont (12) hat als Tabellenführer im Vergleich zum Verfolger Osnabrück (11) knapp die Nase vorn.
Endspiel um die Meisterschaft am letzten Spieltag
Die Meisterschaft wird im direkten Duell der beiden Teams entschieden, das am vergangenen Spieltag wegen Corona ausgefallen war und am 3. April in Osnabrück nachgeholt wird. Für beide Teams ist es ein Endspiel um die Meisterschaft. Das weiß auch Pyrmonts Coach Theo Starke: „Danach wissen wir, wo die Reise hingeht.“ Denn der Sieger der Partie spielt nächste Saison in der Verbandsliga.
Hält die Siegesserie des VfBHW Hameln?
Völlig überraschend spielen auch die Landesliga-Männer des VfBHW Hameln um den Titel mit: „Wir sind schon ein wenig euphorisch“, beschreibt Robert Glaser die Stimmung bei den Hamelnern nach dem Super-Saisonstart mit drei Siegen in Serie. Mit neun Punkten ist der VfBHW hinter Tabellenführer SF Aligse II (14) und TK Hannover (12) Dritter und noch ungeschlagen. Das soll möglichst auch so bleiben.
Kurios: Weil der Spielplan aufgrund der wegen Corona verkürzten Saison neu erstellt werden musste, haben Glaser und Co. am Samstag (15 Uhr) in Laatzen gleich zwei Auswärtsspiele gegen die Grasdorf/Rethen Volleys und das Team Schaumburg: „Das hatten wir in den 1980er Jahren schon einmal. An diese langen Spieltage, an der alle drei Teams gegeneinander spielen, können sich nur die älteren Spieler erinnern“, so Glaser.
Glaser: „Müssen abwarten, was nach oben möglich ist“
Über die Meisterschaft machen sich die Hamelner noch keine Gedanken. Wichtiger sei erst einmal, den Klassenerhalt möglichst früh perfekt zu machen: „Wir müssen abwarten, was nach oben möglich ist. Wenn wir am Samstag etwas holen, können wir zumindest das Thema Abstieg schon früh abhaken“, so Glaser. Ziel sei es, an die zuletzt gezeigten starken Leistungen anzuknüpfen und am Samstag beide Spiele gegen Grasdorf/Rethen und Schaumburg zu gewinnen. Einfach werde es aber nicht: „Natürlich wissen wir, dass jedes Spiel erst einmal gewonnen werden muss und dass insbesondere Gegner am Tabellenende auch immer für Überraschungen gut sind“, warnt Glaser. Er sei aber „sehr zuversichtlich“, dass die Hamelner ihre Siegesserie fortsetzen können – wenn die Tagesform stimmt.