Doch Coach Dirk Sölla, der von seinen Trainerkollegen oft als notorischer Tiefstapler bezeichnet wird, will vom Thema Meisterschaft nichts hören. Er sieht in dieser Saison eher einen Massenansturm Richtung Titelkampf voraus: „Es wird kein Dreikampf, sondern wohl eher ein Sechskampf.“ Die Liste der Mitbewerber, die den Bezirksliga-Aufstieg im Visier haben, ist für ihn länger geworden: „Auch Bisperode, Eimbeckhausen und Emmerthal haben richtig aufgerüstet.“
An ungewohnter Höhenluft kann es bei den Hagenern aber nicht liegen, das ihr trainer die Ansprüche zurückschraubt. Immerhin spielen und trainieren die Spieler fast 250 Meter über dem Meeresspiegel – so hoch wie kein zweiter Kreisligist. Doch zwei Akteuren wurde Hagens Luft fast über Nacht zu dünn. Zwei Tage vor Ende der Wechselfrist packte „Sechser“ Vladimir Bozok seinen Rucksack und verabschiedete sich in Richtung HSC Tündern, und Abwehrspieler Matthias Krause zog aus beruflichen Gründen den Rückzug an. Er wechselte zum westfälischen Bezirksligisten SV Marienloh.
Zur Attacke auf den Gipfel verfügt Sölla erneut über Topstürmer, die in der letzten Saison 112 Tore erzielten. Mit Nico von Stietencron (RW Thal) bekam er einen weiteren Torjäger hinzu. Doch Hagens Seilschaft fehlt trotz Neuzugang Hauke Martensen (SSG Halvestorf) die nötige Absicherung. Denn nach Bozok und Krause fallen mit den verletzten Jannik Mundhenk und Markus Trompa zwei weitere wichtige Akteure bis Oktober in der Defensive aus. „Unsere Probleme liegen also hinten. Und die Abwehr ist nun einmal der Garant zum Erfolg“, weiß Dirk Sölla.
Dewezet-Prognose: nach dem Vizetitel landet Hagen diesmal auf Platz 4.
Skeptische Blicke nach vorn: (von rechts) Hagens Trainer Dirk Sölla, Marvin Steinwedel, Nils Lippert und Jan Schmidt.
Foto: haje
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