Andreas Rosslan und Matthias Abromeit
Das grassierende Coronavirus sorgt im Sport für ein Spielplan-Chaos. Egal, ob Handball, Basketball, Volleyball oder Fußball: Die sich immer weiter auftürmende Omikron-Welle sorgt seit Wochen im Amateursport für zahlreiche Absagen. Ein Ende ist nicht in Sicht.
HAMELN-PYRMONT. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis das Coronavirus den Spielbetrieb im Amateursport endgültig lahm legt. Die Flut an Spielausfällen ebbt auch im Handball nicht ab. Im Gegenteil: Auch an diesem Wochenende fallen wieder viele Spiele aus.
Hamelns Oberliga-Handballer sollten am Samstag eigentlich bei der SG Börde Handball antreten, aber daraus wird nichts. Nachdem zuvor schon das Heimspiel des VfL gegen den TV Jahn Duderstadt wegen mehrerer Coronafälle ausgefallen war, folgte jetzt die nächste Absage. „Zu den Coronafällen, die wir sowieso schon hatten, sind im Laufe der Woche noch drei dazugekommen“, sagt Trainer Oliver Glatz. So langsam werde die Zeit knapp, alle Nachholspiele im Spielplan unterzubringen, „denn von der Coronawelle ist keine Oberligaligamannschaft verschont geblieben – auch wir leider nicht“.
Glatz geht davon aus, dass die Saison für den VfL Ende Mai noch nicht vorbei sein wird: „Es ist extrem schwierig für die Nachholspiele noch freie Termine zu finden. Ich befürchte, dass unser Heimspiel gegen Duderstadt erst im Juni nachgeholt werden kann. Gegen die SG Börde können wir zur Not auch unter der Woche mal abends spielen, das wäre für uns kein Problem.“
Trotz Rückzug: Emmerthals Reserve steigt nicht ab
Auch die Verbandsliga-Handballer der TSG Emmerthal müssen erneut pausieren. Das Heimspiel gegen die HSG Rhumetal fällt coronabedingt ebenfalls aus. Damit nicht genug: Emmerthals Reserve hat sich mit sofortiger Wirkung für diese Saison aus der Regionsoberliga zurückgezogen. Somit wird bereits das für Sonntag angesetzte Heimspiel gegen Hannover-Badenstedt nicht mehr stattfinden.
„Wir hätten bis Ende Juni noch 14 Spiele gehabt. Drei Partien sind aktuell noch nicht einmal terminiert. So hätten wir die zahlreichen Begegnungen gar nicht mehr bis zu diesem Zeitpunkt hinbekommen“, begründet Emmerthals Vereinschef Stephan Kutschera die Entscheidung, die für die TSG keine negativen Folgen haben wird. Denn der Vorstand der Handballregion Hannover-Weser-Leine hat vor wenigen Tagen beschlossen, dass es in den Regionsoberligen und Regionsligen der Männer und der Frauen in dieser Saison keine Absteiger geben wird. Selbst zurückgezogene Mannschaften – wie die TSG Emmerthal II – dürfen in der nächsten Saison in derselben Liga wie zuvor antreten. „Stand heute wollen wir in der nächsten Saison wieder in der Regionsoberliga an den Start gehen“, kündigt Kutschera an.
Erneute Pause für Hamelns Basketballer
Für die Basketball-Männer des VfL Hameln hätte es nach fast anderthalb Monate nach dem bisher letzten Spiel am Samstag weitergehen sollen. Doch daraus wurde wieder nichts. Gegner TV Bergkrug hat zwei Tage vor der Landesliga-Partie abgesagt. Die Halle am Einsiedlerbach bleibt verwaist. „Die hätten keine fünf Mann zusammengekriegt, weil sie so viele Coronafälle haben“, sagt Hamelns Teamsprecher Dominic Rudge. „Aber wir haben auch Coronafälle und wollten trotzdem spielen“, sagt Rudge, der sich auch das Coronavirus eingefangen hat.
Eine normale Saison ist damit endgültig zu den Akten gelegt. „Nur die Spiele die bis zum 31. März gespielt werden, zählen für die Tabelle. Danach können weitere Partien zwar absolviert werden, die sind dann aber nur noch Freundschaftsspiele“, so Rudge. Nur gut, dass mit dem zurückgezogenen Team der SG Braunschweig IV der einzige Absteiger bereits feststeht. Der VfL muss sich keine Sorgen machen, durch die vielen Absagen der Gegner noch aus der Liga zu rutschen.
Guddack: Überbrückungssaison,im Volleyball - aber ohne faire Bedingungen
Beim Volleyball hat für die Landesligafrauen der Weserbergland Volleys die Saison noch gar nicht richtig begonnen. Das Team von Trainer André Guddack hat bisher erst ein einziges Spiel absolviert. Seit der 0:3-Niederlage in Bad Pyrmont Mitte November warten die Volleys, dass sie nach über vier Monaten endlich wieder spielen können. Die einzigen beiden Heimspiele haben die Volleys am Sonntag gegen Blau-Weiß Schinkel und den SV Bad Laer III, alle anderen Partien sind auswärts. „Es war bei der Planung nicht anders möglich, deshalb nehmen wir es hin, vier Auswärtsspiele zu bestreiten. Es ist eine Überbrückungssaison, aber von fairen Bedingungen kann man nicht sprechen“, so Guddack.
Nachholtermin steht fest: Pyrmont spielt am 16. April in Sulingen
Auch beim Fußball sind nach der Winterpause schon etliche Spiele ausgefallen – unter anderem auch das Auswärtsspiel der SpVgg. Bad Pyrmont in Sulingen am ersten Spieltag der Landesliga-Abstiegsrunde. Die Partie wurde inzwischen laut Spielplan auf den 16. April (Samstag) verlegt.
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