Die Art und Weise wie sich Dammeier verabschiedete, möchte von Alvensleben nicht kommentieren. „Jeder muss selber wissen, was er tut. Ich mache jedenfalls weiter“, kündigte der Vereinsvorsitzende an. Er sei nicht der Typ, der sich vor der Verantwortung drückt. Als Vorsitzender zurückzutreten, ist für ihn kein Thema, „weil ich das Vertrauen der Vereinsmitglieder nicht enttäuschen möchte. Ich wurde schließlich für zwei Jahre gewählt.“ Die immer lauter werdende Kritik an seiner Person mache ihm nichts aus. „Ich habe mir ja nichts vorzuwerfen, weil ich die Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden, nicht zu verantworten habe.“ Auch Dammeier könne jetzt nicht einfach ihm den schwarzen Peter zuschieben und so tun, als ob er nichts gewusst habe. Als er das Amt von seinem Vorgänger übernahm, soll zwar ein Etatplan über 138 000 Euro vorgelegen haben. Damals habe ihn aber keiner darüber informiert, dass Sponsorengelder in fünfstelliger Höhe schon ausgegeben worden seien, um Außenstände aus der Vorsaison zu begleichen. Das böse Erwachen kam erst hinterher.
„Ich werde jedenfalls den Verein nicht im Stich lassen. Das ziehe ich durch“, so von Alvensleben. Auch wenn es nur ein Ehrenamt ist, sei er stolz, Vorsitzender von Preußen zu sein. Das Amt verlange eine besondere Verantwortung, Durchhaltevermögen, Kritikfähigkeit und Entscheidungskompetenz. Die Insolvenz bedeute schließlich für Preußen nicht das Ende, sondern einen Neuanfang. Dass in der neuen Saison bei 07 weiter Fußball gespielt werde, sei doch eine gute Nachricht.
Einen neuen Kandidaten für das Präsidentenamt bei 07 hat von Alvensleben schon im Auge. Den Namen möchte er aber noch nicht verraten. Sein Wunschkandidat soll angeblich Prof. Dr. Hans Georg Jacob von der Leibniz Universität Hannover sein.
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