Nach einer „Schwalbe“ von Niclas Sterner pfiff der Schiedsrichter Carsten Lassalle und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Während Glock die Szene aus seiner Sicht schildert, ergreift Sterner das Wort. Sein Kommentar: „Das war doch keine Schwalbe. Ich bin ganz klar gefoult worden.“ Dass der 19-Jährige nach seiner Klarstellung wie ein Lausbubenjunge schmunzelt, erweckt zwar einen Verdacht. Wer recht hat, lässt sich heute sowieso nicht mehr beweisen. Fest steht: der Treffer zählte. Nach der 1:5-Heimpleite gegen Löwensen übernahm der Turn-Club die Rote Laterne in der Staffel 2. Den ersten und bisher einzigen Sieg feierte das Team von Spielertrainer Marvin Siebert, der von Philipp Jordan unterstützt wird, mit 6:4 im Kellerderby gegen Lüntorf. Die höchste Saisonniederlage kassierten Siebert & Co beim 0:10 gegen Tabellenführer Germania Reher. Frustriert ist TC-Torwart Marvin Jahns, der bereits 74-mal den Ball aus dem eigenen Netz holen musste, aber trotzdem nicht: „Die Siege sind nach so vielen Niederlagen umso schöner.“ Die vielen Gegentore, die er kassierte, sind für ihn keine Belastung, sondern Motivation, im nächsten Spiel wieder alles zu geben. „Wir wollen nicht Letzter werden“, formuliert der 22-Jährige das Saisonziel. Der „Klassenerhalt“ ist kein Thema: „Absteigen können wir Gott sei Dank nicht.“ Vor seinem Wechsel an die Breslauer Allee pausierte der Torwart, der früher für die A-Junioren in Stadtoldendorf spielte, einige Zeit. Bis ihn sein Schulfreund Daniel Beckmann fragte, ob er nicht Lust hätte, wieder die Fußballschuhe zu schnüren.
Die Idee, beim Turn-Club ein Herrenteam aus der Taufe zu heben, hatte Marvin Magerkurth. Der 20-Jährige rief Wolfram Wittkopp an: Der ehemalige Fußballtrainer ist Vorsitzender des Turnkreises und Kassenwart beim TC: „Ende Juni habe ich mich mit den Jungs zusammengesetzt – und Nägel mit Köpfen gemacht.“ Eigentlich wollte sich der TC zunächst nur auf Jugendfußball konzentrieren. Dass die junge Truppe um Kapitän Alexander Schaaf überhaupt in dieser Saison am Spielbetrieb teilnehmen darf, hat sie laut Wittkopp auch dem Spielleiter des Kreisfußball-Verbandes zu verdanken: „Hans-Jürgen Hartmann drückte damals ein Auge zu, obwohl der Anmeldeschluss bereits abgelaufen war.“
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