Und er sollte Recht behalten. Mit Andrej Raisch aus Tauberbischofsheim erwischte Vassili Golod einen Jugendnationalfechter, der sich speziell durch seinen offensiven und aggressiven Fechtstil auszeichnet. Das machte Raisch dann auch von Beginn an deutlich. Bei den ersten zwei Treffern überrannte er den Hamelner förmlich und ließ nach den Aktionen seinem Druck in Form eines Kampfschreis freien Lauf. Doch so einfach wollte es Vassili Golod seinem hochklassigen Gegner nicht machen. Der Hamelner kämpfte sich wieder ran, führte zwischenzeitlich sogar mit 4:2. Das emotionale Duell wurde zu einem Zuschauermagneten und lockte zahlreiches Fachpublikum an die Planche. „Wenn mehr als 50 Leute um Dich herumstehen ist das schon eine phänomenale Atmosphäre - auch wenn sie nur die Treffer des Gegners beklatschen.“ Diesen Heimvorteil wusste der erfahrene Andrej Raisch zu nutzen. Er drehte auf und bezwang Golod noch im ersten Drittel verdient mit 15:8. Der junge Raisch kämpfte sich übrigens bis ins Viertelfinale vor und errang einen bemerkenswerten sechsten Rang.
Für den TC-Fechter blieb in der Endabrechnung Platz 57 von 72 Teilnehmern. „Das klingt nicht sonderlich spektakulär, aber mein Ziel war es die Direktausscheidung zu erreichen - das habe ich geschafft“, so das Fazit des 20-Jährigen. „Jetzt fokussiere ich mich auf die Deutschen Meisterschaften der Junioren am 4. Mai in Weinheim. Da darf es gerne noch ein bisschen weiter gehen“, verrät der ehrgeizige Vassili Golod mit einem Augenzwinkern.
Den Meistertitel an der Tauber sicherte sich übrigens der vierfache Florettweltmeister Peter Joppich von der CTG Koblenz nach einem 15:10-Sieg gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Sebastian Bachmann vom FC Tauberbischofsheim. Letzterer holte sich allerdings mit der Mannschaft, unter anderem zusammen mit Andrej Raisch, in einem packenden Finale den Meistertitel im Team gegen die Auswahl vom OFC Bonn.ali
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