Herr Eddelbüttel, entern Sie mit Ihrer Mannschaft morgen die „Hölle“ Nord?
Nun mal langsam. Wir sind zwar überraschend gut, ja sogar sensationell gestartet. Aber die acht Punkte, sind Punkte für den Klassenerhalt. Mehr nicht. Wir sind krasser Außenseiter, wollen versuchen, den VfL ein bisschen zu ärgern. Wir können völlig frei und ohne jeglichen Druck auflaufen, wollen einfach Spaß haben und mal schauen, was geht. Realistisch betrachtet, liegt unsere Chance bei vielleicht zehn Prozent.
Stapeln Sie da nicht ein bisschen tief? Immerhin hat Ihre Mannschaft vier der fünf Spiele gewonnen.
Nein. Ich habe mir den VfL letzte Woche gegen Großburgwedel angeschaut. Das war eine beeindruckende Vorstellung. Hameln war richtig stark, hat tollen Handball gespielt und ist deshalb haushoher Favorit. In der Vorbereitung haben wir ja auch schon einmal klar gegen Hajos Truppe verloren.
Aber die bisherigen vier Saisonsiege kommen doch nicht von ungefähr, oder?
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir uns als Aufsteiger so schnell in der Oberliga akklimatisieren, zumal wir mit Arne-Peter Leunig, der uns in die 3. Liga zum Lehrter SV verlassen hat, einen ganz wichtigen Spieler verloren haben. Rückkehrer Eike Korsen konnte das aber nahtlos kompensieren, ist unser Lenker und Denker. Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass der Tausch reibungslos funktioniert. Die anderen Neuzugänge wie die Brüder Tim und Falk Hartdegen von der HG Rosdorf/Grone, Arthur Schlothauser aus der eigenen Jugend und die beiden Torhüter Dennis Affeln aus Bad Salzdetfurth sowie Daniel Voß, der ein Zweitspielrecht vom Zweitligisten Eintracht Hildesheim besitzt, haben sich ebenfalls hervorragend eingefügt.
Wo liegen die Stärken ihrer Mannschaft, wo die Schwächen?
Wir leben von der mannschaftlichen Geschlossenheit, können ein Spiel lesen und uns schnell auf neue Situationen einstellen. Probleme liegen darin, dass wir personell etwas dünn besetzt sind und es uns auf der Bank fehlt. Mit Daniel Sacher und Mark Springmann fallen zwei Langzeitverletzte noch einige Zeit aus.
Mit dem in Hameln ebenfalls bestens bekannten Jürgen Kloth ist ja ein früherer Trainerkollege jetzt als Manager quasi Ihr Chef. Wie klappt denn die Zusammenarbeit?
Ganz hervorragend. Wir sind ja zwei alte Haudegen und schon lange im Geschäft. Wir ergänzen uns prima, es macht richtig Spaß. Jürgen und ich, das passt wirklich gut.
Freuen Sie sich auf die Rückkehr an Ihre alte Wirkungsstätte?
Ganz klar, die Freude ist riesig! Man kennt sich ja schließlich und es sind viele von meinen Freunden da. Es ist außerdem mein einziges Heimspiel diese Saison. Ich habe nur zwei Minuten Fußweg zur Halle. Der VfL ist und bleibt ja auch mein Heimatverein, insofern interessiert und bewegt mich alles, was mit dem Klub zu tun hat. Ich freue mich, wenn’s beim VfL gut läuft. Morgen blenden wir das dann mal kurz für 60 Minuten aus und hinterher trinken wir ein Bier zusammen.