Denn beim Verbandsliga-Derby zwischen der SpVg. Steinhagen und der TSG Harsewinkel, bei der der 44-Jährige ja noch unter Vertrag steht, wollte der Trainer seine Mannschaft nicht im Stich lassen, auch weil sein angekündigtes Engagement in Rohrsen in den Tagen zuvor in Harsewinkel für mächtig Wirbel gesorgt hatte. „Bezze“ will die Biege machen, titelte das Westfalen-Blatt in der Freitagausgabe. MTV Rohrsen will „Bezze“ als Retter, schrieb die im westfälischen Oelde herausgegebene regionale Tageszeitung „Die Glocke“. Und auch die Neue Westfälische hatte Wind davon bekommen, dass „Bezdicek vor dem Absprung“ ist. Dementsprechend groß war die Unruhe vor dem Spiel – und die Erleichterung nach dem 34:31-Auswärtssieg. Nicht nur bei Harsewinkels Spielern, die wie Rohrsens Frauen ihren Sieg ausgiebieg feierten und nach dem Schlusspfiff im Kreis tanzten, auch bei Bezdicek selbst. Ihm sollen ein paar Tränen die Wangen heruntergekullert sein, heißt es. Das zeigt, wie groß der Erfolgsdruck war. Was wäre in Harsewinkel wohl los gewesen, wenn die TSG, die wie der MTV Rohrsen mitten im Abstiegskampf steckt, eine deftige Pleite kassiert hätte?
Doch der Wirbel um Bezdicek dürfte nun vorbei sein, denn beide Handball-Klubs haben sich, was die Trainerfrage angeht, inzwischen auf eine Kompromislösung geeinigt: Bis zum Saisonende wird der 86-fache Ex-Nationalspieler mit Genehmigung von Harsewinkels Handball-Chef Burkhard Schlee-Borren auch Rohrsens Handballfrauen trainieren und coachen, sofern sein Trainerjob bei der TSG nicht darunter leidet. Und ab Sommer will sich Bezdicek dann als Trainer voll und ganz auf den MTV Rohrsen konzentrieren. Doch bis dahin ist erst einmal Doppelbelastung angesagt…
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