Zielsetzung: Als Vorjahres-Zweiter sollte in dieser Saison die Meisterschaft her und der damit verbundene direkte Aufstieg. Deshalb befindet sich der TSV als aktueller Spitzenreiter absolut im Soll. Auch Trainer Werner Schwekendiek ist stolz auf seine Elf: „Kompliment an die Mannschaft für die bisher gezeigten Leistungen.“ Eine Vorgabe wurde aber jetzt erreicht: „Wir haben uns spielerisch und konditionell weiterentwickelt. Es lässt sich ein Fortschritt erkennen“, freut sich Schwekendiek.
Spielstil: Mit 54 Treffern ist Nettelrede die Torfabrik der Liga. Die stets offensiv eingestellte Truppe bot schon einige torreiche Partien. „Wir sind in der Lage, tollen und ansehnlichen Fußball zu zeigen“, sagt auch der Coach.
Hinrunden-Highlight: Das Topspiel der Hinrunde war zugleich die bisher beste Leistung der Grönjer. Mit einem 4:0-Erfolg gegen TSV Krankenhagen eroberte man nicht nur die Tabellenspitze, sondern auch die Herzen der Zuschauer. Nach dem Schlusspfiff verglich Schwekendiek die Stimmung mit einem Volksfest und verriet: „Dieses Spiel hat sich für jeden Besucher gelohnt.“
Blackout: Zwar hielt der TSV im Derby gegen Inter lange Zeit gut mit, die 1:2-Niederlage trübte dennoch zwischenzeitlich die rot-weiße Euphorie. Besonders der späte Siegtreffer der Pyrmonterinnen lag dem Spitzenreiter schwer im Magen.
Gewinnerin der Hinrunde: „Das Geheimnis bei uns liegt im Teamplay“, verrät Schwekendiek. Zwar können Anna-Lena Oltrogge, Kathrin Gassmann oder Nora Köhler, die gemeinsam 32 Tore vorweisen, einzelne Spiele alleine entscheiden. Doch beim TSV können auch Sabrina Muth, Ann-Kathrin Giebel oder die beiden Sustrath-Schwestern Antje und Henrieke für Buden sorgen. „Bei uns erzielen auch die Verteidigerinnen Tore“, sagt Schwekendiek mit Blick auf Jessica Tschirch. Trotzdem gibt er zu: „Kira Kröger ist besonders aufgrund ihrer Flexibilität immens wichtig für uns.“
Pokal: Auch mit den Leistungen im Pokal ist der Trainer absolut einverstanden: „Ich bin sehr zufrieden mit unserem Auftreten.“ Nach dem Pflichtsieg gegen MTV Lauenstein (6:0) war aber gegen Landesligist TSV Havelse II (0:5) schon früh Endstation.
Neuzugänge: Die Mannschaft ist absolut intakt und strotzt vor Selbstvertrauen. Zudem ist die Qualität für den Aufstieg mit Sicherheit schon vorhanden. Deshalb kann man im Winter keine große Einkaufstour erwarten.
Verbesserungswünsche: Ein Problem der Nettelrederinnen spricht Schwekendiek trotz allem aus: „Wir passen uns teilweise an schlechteren Gegnern an. Anstatt den Takt vorzugeben, reagieren wir oft nur.“ Dann fehle dem Team die Spritzigkeit, so dass Ballunsicherheiten auftauchen. „Außerdem hoffe ich, dass wir uns bei Ecken künftig mehr einfallen lassen“, so der Coach.
Prognose: Wenn der TSV Nettelrede an die guten Leistungen anknüpft und unnötige Fehler abstellt, ist eine Platzierung unter den ersten drei so gut wie sicher. „Das Ziel ist aber ohne Wenn und Aber die Meisterschaft“, fordert Werner Schwekendiek.
Note: 1 minus. Elf Siege, Tabellenführung und ligaweit die beste Offensive. Was will man mehr?