„Die Mannschaft vermisste die nötige Motivation im Abstiegskampf“, nannte Fußball-Obmann Robert Lippert als entscheidenden Grund für die frühzeitige Trennung. „Das Training war okay, und auch menschlich stimmte es zwischen Trainer und Mannschaft.“ Doch im Kampf um den Klassenerhalt war das einfach zu wenig. Aus der Abstiegszone konnte Hüsing die Germanen, die vor der Saison einen Platz im gesicherten Mittelfeld angepeilt hatten, nicht hinausführen. Der Rauswurf von Steffen Hüsing ist nach mehr als 30 Jahren (1983/84 trennte sich Germania schon nach sechs Wochen von Coach Dieter Volter) erst der zweite in der Vereinshistorie.
Die Nachfolge bis zum Ende der Saison wurde über Nacht in trockene Tücher gebracht. Gestern Morgen sagten Sölla und Mundhenk zu und leiteten schon am Abend das Training. Und heute hat das neue Trainerduo gleich noch eine Sonderschicht angeordnet, denn am Sonntag (15 Uhr) soll sich Germania beim SC Rinteln in einer deutlich besseren Verfassung als zuletzt bei der 0:2-Heimpleite gegen Bisperode präsentieren. Dirk Sölla weiß, auf was er sich eingelassen hat und sieht sich keinesfalls in der Rolle des Heilsbringers: „Ich bin kein Zauberer!“ Frank Mundhenk, langjähriger Vorsitzender der Hagener, geht die neue Aufgabe an Söllas Seite mit viel Herzblut an: „Wir haben viel investiert, um in die Bezirksliga aufzusteigen. Deshalb wollen wir jetzt auch den Klassenerhalt schaffen. Denn noch sind 24 Punkte zu vergeben.“ Das dürfte auch den Spielern klar sein: „Die müssen sich jetzt beweisen, denn sie haben kein Alibi mehr.“ Steffen Hüsing, der am Mittwoch spät vom Germanen-Vorstand informiert wurde, kann die Entscheidung aus sportlichen Gründen nachvollziehen, zeigte sich aber von der Mannschaft enttäuscht: „Keiner hat mit mir mal das Gespräch gesucht.“ Mit einem Teil der Spieler ging er deshalb auch noch einmal ins Gericht: „Da stimmt bei einigen die Einstellung nicht.“ Ob das neue Trainerduo dieses Manko schnell in den Griff bekommt, muss sich in Rinteln zeigen.
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