Doch einen Schwachpunkt hat das Hamelner Team dennoch. „Wir kommen leider oft unkonzentriert aus der Kabine“, gab Center Marcus Lohse zu. Auch diesmal. Sechs schwache Minuten ließen den Vorsprung auf 52:45 schmelzen. Neustadt setzte zum Überholen an. Doch es blieb bei dem Versuch. Timo Thomas zeigte mit dem wichtigsten seiner fünf Dreier seine Klasse. Nach zwei Fouls netzte Lars Feuersenger seine vier Freiwürfe ein. Es stand wieder 59:47. Die Welt war wieder im Lot. Apropos Loth: Moritz Loth sorgte für den spektakulärsten Korb. Gegner Mourad Chami hielt mit erhobenen Armen den Ball und wartete auf seine Wurfchance. Das „Schlitzohr“ pflückte den Ball einfach von hinten aus dem Griff des Gegners, lief über das ganze Feld und traf zum 83:67. Den Sonderbeifall der Fans hatte er sich verdient.
„Unsere Stärke ist das Team. Ich hatte heute zwölf Mann. Alle haben auch gespielt und fast alle haben auch gepunktet“, stimmte Trainer Nicu Lassel in den Freudentaumel ein. Teuer wurde der Sieg allerdings für Markus Lohse. Er war erst wenige Stunden vor dem Spiel per Zug vom Elternbesuch aus Leipzig zurückgekehrt – und hatte dort seinen Haustürschlüssel vergessen. Der Schlüsseldienst brauchte eine Stunde und 100 Euro, bevor Lohse an seine Sportausrüstung und danach per von Manager Heinrich Lassel organisierte Sonderfahrgelegenheit von Bad Pyrmont erst wenige Minuten vor Anpfiff in die Halle kam. „Warmmachen musste ich mich nicht mehr. Da war noch genug Adrenalin im Blut“, witzelte Marcus Lohse.
VfL Hameln: Boris Bonhagen (18/2 Dreier), Timo Thomas (17/5), Marcus Lohse (13), Zans Grobinsch (12/2), Dominic Rudge (6/1), Thomas Behn (6), L. Feuersenger (4), Roman Augsburger (4), Jakob Faas (3), Moritz Loth (2), J. Feuersenger (1), Timo Ander. mha
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