VfL-Turnerin Wiebke Hölscher verteidigt Landestitel / Platz fünf für Michelle Wolff
Buchholz. Die Frage, wie viele Landesmeistertitel sie in ihrer Karriere als Kunstturnerin eigentlich schon gewonnen hat, kann Wiebke Hölscher spontan nicht so genau beantworten: „Es können mittlerweile 14 sein. Sicher bin ich mir aber nicht“, sagt die Serien-Siegerin des VfL Hameln, die bei der Landesmeisterschaft in Buchholz in der Nordheide im Kür-Vierkampf der Seniorinnen (Jahrgang 1983 bis 1979) erneut die Goldmedaille gewann. Wie schon so oft.
Dabei lief es für die 32-Jährige zu Beginn des Wettkampfes nicht so toll: Nach dem Sprung lag Hölscher mit fast einem Punkt Rückstand hinter der späteren Silbermedaillengewinnerin Sandra Nitsche nur auf Platz fünf, weil sie beim Yamashita – ein Handstütz-Sprung-überschlag, der mit 12,5 Punkten bewertet wurde – „kleinere Schwächen“ zeigte. Bei den anderen drei Disziplinen gab es laut Hölscher „aber nichts zu meckern“. Am Stufenbarren (12,65 Pkt.) und am Schwebebalken (12,3 Pkt.) gab es für die VfL-Turnerin jeweils die Tageshöchstwertung. Und auch die Bodenübung (12,0 Pkt.) ist so gut gewesen, dass es am Ende für Höscher mit 49,2 Punkten zum Titel reichte. Zweite wurde Sandra Nitsche (48,5 Pkt./MTV Salzgitter), die sich wie Hölscher für die Senioren-DM qualifizierte, die im Rahmen des Internationalen Deutschen Turnfestes (18. bis 25. Mai) in der Metropolregion Rhein-Neckar stattfindet. „Mein Ziel sind die Top 5“, kündigt Hölscher, die vor drei Jahren – direkt nach ihrer Babypause – schon einmal sensationell den deutschen Meistertitel der Frauen in der Altersklasse 30 bis 34 gewann, selbstbewusst an.
Total happy war auch Michelle Wolff, obwohl sie als Fünfte beim Niedersachsen-Cup (Jahrgang 2001/ 2002) mit 48,25 Punkten die erhoffte Medaille knapp verpasste. „Michelle war richtig gut. Und beim Sprung mit 13,05 Punkten sogar die Beste“, sagte VfL-Trainerin Inna McHugh. Ärgerlich sei gewesen, dass ihr Abgang bei der Barrenübung nicht so gut gelungen war. Von den Wertungsrichtern gab es Punktabzug, weil die VfL-Turnerin beim Abgang auf den Boden fasste. „Dass hat ihr den Platz auf dem Siegertreppchen gekostet“, so McHugh. Auch Emily Horning (47,35 Pkt.) konnte mit dem siebten Platz laut VfL-Trainerin Sigrid Heier „sehr zufrieden“ sein: „Emily hat eine neue Bodenübung gezeigt mit drei verschiedenen Salti. Sie hat noch nie so einen guten Wettkampf geturnt.“
Wegen einer Familienfeier musste Nadja Wollborn, die sich ebenfalls qualifiziert hatte, auf ihren Start bei der Landesmeisterschaft verzichten.
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