Drei Medaillen holte die LG Weserbergland bei der Hallen-Landesmeisterschaft in Hannover: Gold und Silber gewann Samuel Kedzierski im Sprint über 60 und 200 Meter. Außerdem wurde Lotta Werner Vizemeisterin im Dreisprung.
HANNOVER. Sieg, Titel, Goldmedaille – doch Samuel Kedzierski ist am ersten Tag der Hallen-Landesmeisterschaft der Männer, Frauen und U18-Jugend dennoch nicht zufrieden gewesen. Denn eine Bestzeit hätte es auch noch sein sollen. Das U18-Ass der LG Weserbergland musste sich im 60-Meter-Finale mit 7,15 Sekunden begnügen. „So um die 7,05 Sekunden hätten wir uns gewünscht“, sagte Trainer Werner Scharf.
Kedzierski überzeugte bei seinem ersten Start in der U18-Klasse dennoch. Mit 7,21 Sekunden hatte er in den Vorläufen die zweitschnellste Zeit hingelegt. Im Finale profitierte er zudem von einem Fehlstart des Vorlauf-Besten Moritz Woithe (Eintracht Hildesheim/7,13), der daraufhin disqualifiziert wurde. Beim zweiten Startversuch kam wie alle Rivalen auch Kedzierski nicht gewohnt schnell aus dem Startblock, doch den Sieg konnte er ungefährdet vor Milian Zirbus (LG Osterode/7,20) einfahren. Im Anschluss gab es Platz fünf im Weitsprung (5,56 m). Am zweiten Tag holte Kedzierski fast seinen zweiten Titel. Im vierten 200-Meter-Zeitlauf legte er 23,46 Sekunden vor und führte. Doch im fünften und letzten Lauf toppte Torben Lillie (VfL Lingen/23,30) Kedzierskis Zeit noch. Ihm blieb aber Silber.
Lotta Werner holt Medaille im Dreisprung
Vizemeisterin im U18-Dreisprung wurde Lotta Werner (LGW). Bei fünf Versuchen zwischen 10,65 und 10,82 Metern veranstaltete sie fast ein Zielspringen. Nur die Bremerin Hannah Fricke war noch besser und sprang fünfmal über die Elf-Meter-Marke. An ihre 11,48 Meter kam Werner nicht heran.
Über sich hinaus wuchs dagegen Felina Kerl auf der 60-Meter-Geraden. „Sie hatte vor der Meisterschaft eine Bestzeit von 7,35 Sekunden“, sagte Scharf. Schon im Vorlauf toppte sie diese auf 7,07 Sekunden und zog überraschend ins U18-Finale ein. Dort bestätigte sie den Leistungsanstieg und kämpfte sich in 8,08 Sekunden auf Rang sechs. Sechste wurde Kerl auch im Weitsprung (5,18), Lotta Werner (LGW/5,06) wurde Neunte. Im Hürdensprint belegte Kerl (9,20) bei der Jugend Platz sieben.
Bei den Frauen schaffte U20-Athletin Lea Kimpel in 7,83 Sekunden den Sprung ins Finale. Dort sprintete sie gegen die ältere Konkurrenz in 7,89 Sekunden auf Rang acht. „Da ist sie verkrampft und nicht so locker wie im Vorlauf gerannt“, so Scharf. Über 200 Meter schrammte Kimpel am zweiten Tag bei den Frauen als Vierte in 25,34 Sekunden knapp an den Medaillen vorbei und Pauline Zintl erbrachte den Beweis, dass ihr die längeren Sprintstrecken besser als die 60 Meter liegen. In 26,59 Sekunden wurde sie bei der U18 Sechste. Am Vortag schied Zintl (U18/8,23) nach dem 60-Meter-Vorlauf aus. „Ich mag die längeren Sprintstrecken lieber“, sagte sie.
Ada Doering feierte ihr Comeback
Nele Fasold war mit ihrem 60-Meter-Vorlauf dagegen kaum zufrieden. 8,05 Sekunden reichten nicht zum Weiterkommen. Auch im sofort anschließenden Weitsprung fehlte das letzte Quäntchen. Bei fast allen Versuchen sprang sie vor dem Brett ab. Dennoch lag sie mit ihren 5,31 Metern aus dem dritten Versuch lange auf Rang zwei. Erst in den letzten beiden Durchgängen überholten noch drei Springerinnen. Als Fünfte der Frauen-Konkurrez fehlten Fasold nur sieben Zentimeter zu Silber. Über 60 Meter Hürden lief Fasold ihre zweitbeste Zeit, doch ihre 8,97 Sekunden reichten bei den Frauen nur zu Platz vier. Denn vorn legten Naomi Krebs (8,40) und Michelle Aulbert (8,70/beide Hannover 96) deutsche Topzeiten hin und auch Lucy Seute (LG Harburg/8,88) war noch etwas schneller. Ada Doering flog im Weitsprung bei ihrem Comeback nach langer Verletzungspause auf 5,01 Meter und musste als Neunte nach drei Versuchen die Segel streichen. Nur zwei Zentimeter weiter hätten einen Platz im Endkampf gebracht.