Hameln. Der Platzverweis für Michaela Schostag, die bei der 21:33-Heimpleite gegen die Oldenburger Bundesliga-Reserve die rote Karte sah, sorgte nicht nur bei den 270 Zuschauern für mächtig Diskussionsstoff. Die umstrittene Entscheidung des überfordert wirkenden Schiedsrichter-Duos Susann Kruska/ Sarah Lange könnte für das Team von MTV-Coach Mike Bezdicek im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga folgenschwere Konsequenzen haben, denn Rohrsens Torhüterin droht das vorzeitige Saison-Aus, wenn sie für zwei Spiele gesperrt werden sollte.
Was war passiert? Es waren genau 25 Minuten und 40 Sekunden gespielt, als Manuela Schostag beim Torwurf von Oldenburgs Merle Heidergott robust gestoppt wurde. Rohrsens Torjägerin verlor in der Luft das Gleichgewicht und schlug bei der Landung mit dem Kopf unglücklich auf den Hallenboden auf. Die Szene sah auf den ersten Blick schlimmer aus, als sie in Wirklichkeit war. Manuela Schostag wurde behandelt, konnte aber weiterspielen. Trotzdem ärgerte sich Michaela Schostag, dass es für das Foul an ihrer Schwester keine Zeitstrafe, sondern „nur“ Gelb gab. Während sie an der Schiedsrichterin vorbeiging, fasste sich Rohrsens Torhüterin an den Kopf – und sah prompt die rote Karte. Die Frage, was aus ihrer Sicht genau passiert ist, wollte Michaela Schostag direkt nach dem Spiel nicht beantworten: „Ich sage dazu nichts.“ Angeblich soll sie der Schiedsrichterin einen Vogel gezeigt haben, was aber nicht der Fall gewesen sein soll. Die rote Karte war wohl die spielentscheidende Szene, denn bis zum 7:7 in der 23. Minute war Rohrsen im Duell mit dem designierten Vize-Meister ein gleichwertiger Gegner. Aber nach dem Platzverweis lief beim MTV so gut wie nichts mehr. Von einer Schlüsselszene wollte Oldenburgs Trainerin Alexandra Hansel aber nichts wissen: „Die rote Karte war für mich nicht die Schlüsselszene des Spiels. Entscheidend war, dass ich in der Auszeit die Abwehr von 6:0 auf 5:1 umgestellt habe. Nach der Umstellung hat Rohrsen bis zur Halbzeit kein Tor mehr gemacht.“ Das stimmt zwar, aber nach dem Schostag-Schock wirkte der um den Klassenerhalt kämpfende Aufsteiger wie gelähmt. Nach dem Seitenwechsel (7:12) zog der Tabellenzweite Tor um Tor davon. Nach dem 9:19-Zwischenstand ging es für Schostag & Co. nur noch darum, die Höhe der Niederlage in Grenzen zu halten.
MTV Rohrsen: Manuela Schostag (6), Lisa Huch (6/1), Christin Bormann (4), Kirsten Bormann, Janika Kohnke-Zander (je 2), Inga Symann (1).
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