Da haben Hamelns Oberliga-Handballer am Samstag (19 Uhr) gegen die TSV Burgdorf nach über vier Monaten endlich wieder ein Heimspiel, aber nicht in der eigenen Halle. Weil die Sporthalle in Afferde als Notunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine genutzt wird und deshalb länger nicht für den Trainings- und Punktspielbetrieb zur Verfügung steht, müssen die Handballer des VfL für den Rest der Saison umziehen.
HAMELN. Nach über vier Monaten haben Hamelns Oberliga-Handballer endlich wieder ein Heimspiel, aber in ihrer eigenen Halle können sie in dieser Saison nicht mehr spielen. Der Grund: Die Sporthalle in Afferde ist bis auf weiteres für den Trainings- und Punktspielbetrieb gesperrt. Dort wurden – wie berichtet – Zelte aufgebaut und Feldbetten aufgestellt, um in der Halle vorübergehend Flüchtlinge aus der Ukraine unterzubringen.
Für die von der Schließung betroffenen Vereine musste die Hamelner Stadtverwaltung laut Pressesprecher Thomas Wahmes im Eiltempo nach Alternativen suchen: „Das war eine ziemliche Herausforderung. Es war sehr aufwendig, für alle eine Lösung zu finden. Wir sind froh, dass es geklappt hat – auch dank der ausgeprägten Bereitschaft anderer Vereine, Trainingszeiten zur Verfügung zu stellen.“
Auch für die Oberliga-Handballer des VfL Hameln wurde eine Lösung gefunden, mit der Trainer Oliver Glatz gut leben kann: „Wir werden für unsere Heimspiele in die Sporthalle Hohes Feld umziehen, wo wir auch zweimal pro Woche trainieren können. Die dritte Trainingseinheit haben wir in der Rattenfänger-Halle bekommen.“ In diesem Zusammenhang bedankte sich Glatz auch beim MTV Rohrsen, „der uns seine Trainingszeiten zur Verfügung gestellt hat. Das ist keine Selbstverständlichkeit“.
Dass Hamelns Handballer quasi über Nacht ihre Heim-Halle in Afferde räumen musste, sei zwar etwas stressig gewesen, „weil wir an dem Donnerstag (10. März; d. Red.) erst nachmittags davon erfahren haben, dass wir bis abends unsere ganzen Sachen aus der Halle abholen müssen. Aber es hat ja ganz gut geklappt“. Als Glatz in Afferde vor Ort war, sei er überrascht gewesen, wie schnell die freiwilligen Kräfte der Feuerwehren die Sporthalle zur Notunterkunft für Flüchtlinge vorbereitet hätten: „Das ging alles sehr schnell. Die haben wirklich einen super Job gemacht“, lobte Glatz das Helferteam, „dass auch uns bei der Räumung der Halle geholfen hat“.
Glatz: „Nach vier Monaten ohne Heimspiel wird es auch mal wieder Zeit“
Neben dem Ad-hoc-Umzug in die Sporthalle Hohes Feld am Bertholdsweg hatte der VfL-Coach zuletzt ganz andere Sorgen, denn auch Hamelns Oberliga-Handballer hatte zuletzt die Coronawelle erwischt. Nachdem zuvor schon das Heimspiel des VfL gegen den TV Jahn Duderstadt wegen mehrerer Coronafälle ausgefallen war, fiel zuletzt auch die Partie bei der SG Börde Handball aus. „Wir hoffen natürlich, dass am Samstag unser Heimspiel gegen die TSV Burgdorf III wie geplant stattfinden kann. Nach aktuellem Stand können wir spielen“, gibt Glatz vor der Heim-Premiere in der Sporthalle Hohes Feld Entwarnung.
„Nach vier Monaten ohne Heimspiel wird es auch mal wieder Zeit.“ Denn nach der ersten und bisher einzigen Heimniederlage gegen den VfB Fallersleben (30:33) machte der VfL seit Ende November zu Hause kein Spiel mehr. Erst wurde die Handball-Saison bis Mitte Januar unterbrochen – und danach fielen alle Heimspiele der Hamelner wegen Corona aus. Nach und nach meldeten sich die genesenen Spieler im Training zurück: „Wir konnten zuletzt endlich mal wieder mit der gesamten Mannschaft trainieren, davor war teilweise kaum Training möglich. Sicherlich ist der eine oder andere Spieler noch nicht wieder auf dem Zenit seiner Schaffenskraft, doch wir werden uns am Samstag durchbeißen“, kündigt Glatz an. Mit den Burgdorfern hat der VfL nach der knappen 27:29-Hinspielniederlage noch eine Rechnung offen.
Wie stark der Gegner ist, kann der VfL-Coach schwer einschätzen, „weil man nie so genau weiß, wer bei denen so mitspielt“, so Glatz. „Fest steht aber, dass der Kader bereits ohne Verstärkungen aus der 3. Liga und der A-Jugend nachweislich Oberliga-Niveau hat.“ In der Tabelle sind beide Teams fast gleichauf: Burgdorfs Dritte ist mit 15:11 Punkten Sechster, der VfL (15:15) als Siebter direkt dahinter. Weil beide Teams in etwa gleich stark sind, erwartet Glatz wie im Hinspiel „ein Duell auf Augenhöhe“.
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