Trainingsstart beim HSC Blau-Weiß Tündern: So bereitet Trainer Tim Piontek Tünderns Oberligakicker auf die schwere „Mission Klassenerhalt“ vor.
TÜNDERN. Eine Zitter-Saison hätte sich Tünderns Trainer Tim Piontek gerne erspart. Vor Saisonbeginn waren die Top 5 das ehrgeizige Ziel, um den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga möglichst vorzeitig perfekt zu machen und nach der Winterpause eine sorgenfreie Rest-Saison in der Aufstiegsrunde spielen zu können. Aber daraus wurde bekanntlich nichts.
Mit nur 13 von 54 möglichen Punkten wurde Tündern in der Oberliga-Staffel Hannover/Braunschweig nur Neunter und muss als Tabellenvorletzter in die Abstiegsrunde. Von den zehn Oberligateams, die nach der Winterpause um den Klassenerhalt kämpfen, hat Tündern die schlechteste Ausgangsposition. Denn die Elf von Trainer Tim Piontek startet ab Mitte März mit nur sechs Punkten als Tabellenletzter – mit fünf Punkten Rückstand zum ersten Nicht-Abstiegsplatz. Weil am Saisonende mindestens sechs Teams aus der Oberliga absteigen, müsste Tündern mindestens Vierter werden.
Tünderns Trainer Tim Piontek weiß, wie superschwer der Kampf um den Klassenerhalt bei bis zu sechs Absteigern werden wird. Der Fünf-Punkte-Rückstand ist zwar eine hohe Hypothek, aber für Piontek kein Grund zur Panik: „Es sind noch 30 Punkte zu vergeben.“ Fünf Punkte aufzuholen sei durchaus möglich: „Wichtig wird sein, dass wir gut starten. Im besten Fall beträgt der Rückstand dann nur noch zwei Punkte.“
Zehn Endspiele in der Abstiegsrunde
Auf die Tünderaner warten noch zehn Spiele – und jedes davon ist ein gefühltes Endspiel. Um für den Re-Start topfit zu sein, trainieren die Oberligakicker der Schwalben seit Wochen bereits fleißig an ihrer körperlichen Fitness – unter anderem in einem Hamelner Reha- und Gesundheitszentrum: „Wir haben im Dezember einen Leistungstest durchgeführt und arbeiten nun auf Basis der Ergebnisse an den individuellen Schwächen der Spieler. Die Jungs gehen zweimal pro Woche dort zum Training. Die neuen Ansätze wurden sehr gut von der Mannschaft aufgenommen. Wir wollten neue Anreize schaffen“, so Piontek.
Trainingsstart am Dienstag
Mit dem Trainingsstart am Dienstag beginnt für Tünderns Oberligakicker auch auf dem Fußballplatz die intensive Vorbereitung auf die Abstiegsrunde. Für Piontek und seinen Co-Trainer Alexander Stamm gibt es viel zu tun. Das hat die Hinrunde gezeigt, denn insbesondere gegen die direkten Abstiegskonkurrenten wie Eintracht Northeim und SVG Göttingen hat Tündern wichtige Punkte liegen lassen. „Wir müssen unsere einfachen Fehler abstellen, dadurch haben wir viele Tore kassiert und letztlich auch Spiele verloren“, so Piontek. Die Abwehr war mit 42 Gegentoren Tünderns Achillesferse. Im Gegensatz dazu war Tünderns Torausbeute (28) laut Piontek „ganz ordentlich und besser als die vieler Konkurrenten. Zudem sind mit Ugur Aydin, Lukas Kramer, Chris Niebling und Jannik Hilker vier absolute Leistungsträger länger ausgefallen. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, in der Vorbereitung eine gute Basis zu erarbeiten“.
Sechs Testspiele geplant
Um nach der langen Punktspiel-Pause wieder auf Touren zu kommen, will Tünderns Coach in den nächsten acht Wochen die Zeit vom Trainings- bis zum Saisonstart effektiv nutzen – unter anderem auch um die nötige Spielpraxis zu sammeln und wieder in den Wettkampfrhythmus zu kommen: „Wir haben jede Woche ein Testspiel“, so Piontek. Das erste davon ist bereits am Sonntag, 23. Januar, bei der Bundesliga-Reserve von Hannover 96. Die Partie gegen den Regionalligisten ist für die Piontek-Elf gleich ein echter Härtetest, bevor Tünderns Testspielserie gegen den Bezirksligisten RSV Barntrup (29. Januar), die Landesligisten SC Melle 03 (5. Februar), VfL Bückeburg (12. Februar) und TSV Pattensen (26. Februar) sowie den Oberligisten Germania Egestorf-Langreder (5. März) fortgesetzt wird.
Anschließend soll die Abstiegsrunde beginnen. Stand jetzt soll die Fußball-Saison in der Oberliga vom 12. März an fortgesetzt werden, aber bereits Anfang Dezember sagte der Verbandsspielausschuss-Vorsitzende Jürgen Stebani mit Blick auf die ernste Corona-Lage, dass „noch nichts in Stein gemeißelt“ sei. Der Spielplan wurde zwar noch nicht veröffentlicht, aber die Staffeleinteilung steht bereits fest.
Das sind Tünderns Gegner in der Abstiegsrunde
Aus der Staffel Niedersachsen/Bremen nimmt Gifhorn elf Punkte mit in die Abstiegsrunde, Wolfenbüttel 14, Göttingen zehn, Northeim neun und Tündern sechs. Weil die Teams in der Qualifikationsrunde bereits gegeneinander angetreten sind, treffen sie nach der Neueinteilung nicht mehr aufeinander. Das heißt: Aus der der Staffel Weser-Ems/Lüneburg sind Bersenbrück (11), Rotenburger SV (16), FC Hagen/Uthlede (8), MTV Eintracht Celle (8) und TB Uphusen (9) nach der Winterpause Tünderns Gegner. Weil Celle und Hagen/Uthlede am Sonntag (23. Januar) im Nachholspiel direkt aufeinander treffen, zählt das Ergebnis noch für die Abstiegsrunde. An Tünderns Ausgangslage ändert sich aber nichts, weil beide Teams bereits mehr Punkte haben als der Tabellenletzte.
„Wir wollen in der Oberliga bleiben, das ist unser großes Ziel“
Für die „Mission Klassenerhalt“ werden die Tünderaner bis zum Schluss alles geben, verspricht Trainer Tim Piontek: „Wir wollen in der Oberliga bleiben, das ist unser großes Ziel. Sollte es nicht reichen, ist das allerdings kein Weltuntergang. Wir haben nicht vergessen, wo wir herkommen.“ Am Ende werde man sehen, ob es für Tündern reicht oder nicht. Unmöglich ist bekanntlich nichts. Eins steht jetzt schon fest. Piontek und Alexander Stamm haben ihre Verträge bereits verlängert und werden auch in der kommenden Saison die Schwalben coachen. Unabhängig davon, ob Tündern den Klassenerhalt in der Oberliga schafft oder nicht. mit awa
Testspiele
23. Januar, 13 Uhr: Hannover 96 II – Tündern
29. Januar, 15 Uhr: RSV Barntrup – Tündern
5. Februar, 14 Uhr: Tündern – SC Melle 03
12. Februar, 13 Uhr: Tündern – VfL Bückeburg
26. Februar, 17 Uhr: Tündern – TSV Pattensen
5. März, 14 Uhr: Tündern –
1. FC Germania Egestorf-Langreder