Das war's: Tündern steigt aus der Fußball-Oberliga ab. Nach der 1:3-Heimniederlage gegen den Rotenburger SV, ist der Klassenerhalt auch rechnerisch nicht mehr möglich.
BW Tündern – Rotenburger SV 1:3 (1:2). Weil der MTV Gifhorn 3:0 gegen TB Uphusen gewonnen hat, ist Tünderns Oberliga-Abstieg endgültig besiegelt. Drei Spieltage vor Schluss haben die Schwalben zehn Punkte Rückstand auf den Nicht-Abstiegsplatz.
„Wir haben uns alle darauf vorbereitet. Wir können und müssen das akzeptieren“, machte BW-Sprecher Willi Gurgel nach der Niederlage gegen den Tabellenzweiten der Abstiegsrunde klar.
Dabei hätte es gar nicht so weit kommen müssen. Auch wenn die Gäste von Beginn an feldüberlegen waren, bewegten sich die Hausherren über weite Strecken auf Augenhöhe.
Das sah auch Gurgel so: „Rotenburg hat zwar eine gute Leistung gezeigt, doch wir haben bis auf einige wenige Fehler richtig gut dagegengehalten. Vor allem kämpferisch haben wir alles reingehauen.“
So dauerte es auch rund eine halbe Stunde, bis die Rotenburger zur ihrer ersten Torannäherung kamen – die prompt im Netz der „Windmühlenkicker“ landete. Ein Freistoß der Gäste aus dem Halbfeld wurde zunächst geblockt, landete jedoch direkt vor den Füßen von Rotenburgs Lucas Chwolka, der den Ball humorlos im linken unteren Eck der Hausherren versenkte.
Tündern lässt Chancen liegen
Davon ließ sich Blau-Weiß allerdings keinesfalls unterkriegen. Eine starke Vorarbeit von dem groß aufspielenden Cristiano dos Santos schweißte Robin Tegtmeyer in der 36. Spielminute in den rechten Giebel.
Kurz darauf hatte das Hameln-Pyrmonter Aushängeschild sogar die Chance zur Führung. Nach einem Steilpass war Sören Vespermann auf halbrechts auf und davon. Seinen Schussversuch auf das rechte Toreck lenkte SV-Schlussmann Jeroen Gies jedoch mit einem starken Reflex über die Latte.
Kurz vor der Pause waren es dann erneut die Gäste, die eiskalt zuschlugen. Ein Doppelpass in der gegnerischen Hälfte verschaffte SV-Stürmer Stefan Denker den nötigen Raum, um freistehend abzuschließen. Kolja Kowalski im Tor der Hausherren war erneut ohne Chance.
„Es ist immer wieder das Gleiche. Wir haben vorne aussichtsreiche Gelegenheiten, die wir liegenlassen. Stattdessen machen wir individuelle Fehler im Spielaufbau oder in der Defensive, die der Gegner dann eiskalt bestraft“, ärgerte sich Gurgel über den Pausenstand. Gleichzeitig bezeichnete er ihn dennoch als „angemessen“.
Im zweiten Durchgang sollte sich das Bild jedoch ändern. „Man hat gespürt, dass Rotenburg zunehmend nervös wurde. Durch ihren Verwaltungsmodus haben wir neue Luft und auch Feldvorteile gewonnen“, machte der Auftakt zur zweiten Hälfte dem Sprecher neue Hoffnung. I
n der 66. Minute hatte der eingewechselte Kaan Karadeniz dann die Riesenchance zum Ausgleich. Nach einem feinen Zuspiel aus dem linken Halbfeld, das die gesamte Abwehrreihe der Gäste aushebelte, war Tünderns Nummer 11 frei durch. Sein Lupfer über den herauseilenden Gies landete jedoch nur am Außenpfosten.
Rotenburg entscheidet die Partie
So kam es, wie es kommen musste. Die Gäste nutzten einen Fehler in der Hintermannschaft der Gastgeber aus, den Joel Schallschmidt in Minute 73 zum spielentscheidenden Treffer einschob.
Dazu Gurgel: „Das war sehr bedauerlich. Wenn Kaan den macht, hat Rotenburg an dem Treffer mit Sicherheit moralisch zu knabbern. Stattdessen bekommen wir so ein typisches Tündern-Gegentor. Da entsteht bei uns eine Fehlerkette, die so einfach nicht passieren darf.“
Mit dem 3:1 aus Sicht der Gäste war die Messe gelesen, bis zum Schlusspfiff sollte es keine nennenswerten Chancen mehr geben.
Trotz der unglücklichen Niederlage fand Gurgel abschließend auch lobende Worte für seine Schützlinge: „Man kann niemandem etwas vorwerfen. Keiner hat eine schwache Performance abgeliefert und auch die Einwechselspieler waren gut drin in der Partie.
Besonders Cristiano dos Santos hat eine tolle Partie gemacht. Obwohl er heute auf verschiedenen Positionen gespielt hat, war er verbal und spielerisch ein dauerhafter Motor. Selbst in der Viererkette hat er konsequent Betrieb nach vorne gemacht.“ Für die Blau-Weißen geht es kommende Woche zum Auswärtsspiel nach Hagen/Uthlede.
BW Tündern: Kowalski, Hanus (46. Kramer), Niebling, dos Santos, Tegtmeyer, Frese, Dragusha, Vespermann (62. Karadeniz), Neckritz, Schumachers, Bödecker (80. Stapel).
Rotenburger SV: Gies, Y. Chwolka, van den Berg, Bezek, Althausen, Mickelat (64. Friesen), Muniz (71. Lohmann), Denker, L. Chwolka (90.+2 Bolm), Hakansson, Schallschmidt.
Schiedsrichter: Waldmann.
Assistenten: Wieggrebe, Wilken.
Tore: 0:1 Lucas Chwolka (23.), 1:1 Robin Tegtmeyer (36.), 1:2 Stefan Denker (44.), 1:3 Joel Schallschmidt (73.). aro/awa