Habe die Schnauze voll
Dass Politik zu vielen „Kunststücken“ in der Lage ist, zeigt sich in Bad Pyrmont ganz deutlich. Diese Prüfung dient doch nur dazu, um damit den Standort Gondelteich zum x-ten Mal wieder in Frage zu stellen. Die Bürger werden es der Politik dann mit Sicherheit „danken“, wenn sie sich in Not befinden und noch zwei Minuten länger auf Hilfe warten müssen. Und für diese blödsinnige Prüfung werden auch noch wieder Steuergelder verbrannt. Aber wahrscheinlich muss erst einmal ein „Würdenträger“ in Not geraten und am eigenen Leib spüren, wie es ist, wenn man auf dringende Hilfe wartet. Höchstwahrscheinlich werden dann die Sympathisanten der Feuerwehrhaus-Verhinderer wieder mit einem Sonnenschirm auf dem Marktplatz stehen und Unterschriften sammeln: „Warum war die Feuerwehr nicht schnell genug zur Stelle?“
Gut, dass die klaren Worte des Stadtbrandmeisters Maik Gödeke im Originalton wiedergegeben wurden. Auch ich könnte nur noch kotzen und habe die Schnauze voll von diesem Zirkus. Wenn das so weitergeht, wird dann möglicherweise der zweite Stadtbrandmeister im Zusammenhang mit dem gemeinsamen Feuerwehrhaus „verheizt.“ Umso bemerkenswerter ist es, dass sich in dieser Sitzung ein Ratsmitglied erinnert, warum ich im Dezember 2013 zurückgetreten bin. Nach zweieinhalb Jahren Vorbereitung durch Feuerwehr und Stadtverwaltung wollte die Politik nicht die Finanzmittel für eine erste offizielle Planung durch Dritte bewilligen. Auf Nachfrage durch mich bei den Spitzen der Fraktionen wollte es keiner gewesen sein, und ich wurde von vorne bis hinten belogen. Dabei hatte man mir bereits kurz nach meinem Amtsantritt im Herbst 2002 im Rathaus, auch unter Anwesenheit der Politik, den Auftrag gegeben, die beiden Ortsfeuerwehren Bad Pyrmont und Holzhausen während meiner Amtszeit möglichst unter ein Dach zu bringen. Eine nicht leichte Aufgabe, die acht Jahre dauerte. Dann endlich wurde am 11. März 2011 (aus heutiger Sicht ein sehr trauriger zehnter Jahrestag) bei der Jahreshauptversammlung der Stadtfeuerwehr die Absichtserklärung zu einem gemeinsamen Feuerwehrhaus an die Bürgermeisterin überreicht. Gerade die zahlreich anwesenden Politiker spendeten großen Applaus und waren voll des Lobes, es war ja auch Wahljahr. Ein Ausspruch an dem Abend war immer wieder zu hören: „Gut gemacht, Feuerwehr, Stadtbrandmeister, wenn nicht jetzt, wann dann?“ Und was ist daraus geworden?
Schlimm, schlimm, schlimm! Es ist Zeit, endlich in diesem Zirkus durch Politik und Feuerwehrhausgegnern den letzten Vorhang fallen zu lassen. So geht man nicht mit diesem wichtigen Ehrenamt – Feuerwehr für die Bevölkerung dieser Stadt – um. Übrigens, es ist mal wieder Wahljahr!
DEWEZET