Im Zentrum der Ausstellung aber unter dem Titel „Sichtbar machen“ – und sichtbar gemacht: Gegenstände, Landschaften und eigenwillige Großformate mit surrealen Anklängen.
Genau kalkulierte Anordnungen
Vorwiegend Stillleben. Interieurs. Auch bei Billib: Arrangements mit Flaschen, Krügen, Früchten. Auf wenige Gegenstände beschränkt. Was fasziniert: Die Anordnung, wenn ein Sektkelch zentral vor einer bauchigen Keramik steht. Genau kalkulierte Anordnung.
Dann Landschaften: Vorzugsweise aus dem Norden: Äcker, Sträucher, vereinzelt Bäume. Oder die Großformate mit Porträts und surrealen Einschüben wie in „Fahrendes Volk“ mit einer Leiter, die als Himmelsleiter ins Nichts führt und ohne festen Grund bleibt. Und ebenfalls zentral ein Mädchen im Trikot, das einen Stier am rosaroten Band führt. Dahinter der Künstler, ratloser Beobachter.
Faszinierend allemal in ihrer Schlichtheit: Tischbilder. Schlichte Tische en face ins Bild gestellt mit Stühlen, Tischdecken. Inhalte, die den Blick auf sich ziehen, Bedeutung gewinnen, Alltägliches ins Blickfeld rücken.
Neu bei dieser Ausstellung – gewohntermaßen kompetent eingeführt – Dr. Svec im Dialog mit Billib. Fragenkatalog. Und die Erkenntnis, dass das journalistische Spielfeld Interview nicht ganz so einfach ist, wie es manchmal scheint. Schon bei der ersten Frage des Kunstkreis-Vorsitzenden, vier weitere in der Künstlerreplik beantwortet. Reizvoll allemal, keine langweiligen Monologe des Vorsitzenden, wie Dr. Svec versicherte und fragte, wie Billib Maler wurde. Der das, nach eigener Angabe, gar nicht werden wollte – erst langsam in den Beruf hineingewachsen ist. Kunst studierte und zudem Glück dafür verantwortlich macht.
Schlicht und einfach als „schlecht“ beantwortet die Frage, wie er Kunst in der Schule erlebt habe. Erfreulicher sein Studium bei Prof. Klaus Fuhrmann, der, so Billib, auf seine Schüler einging und damit die Bandbreite der Kunst seiner Zeit abdeckte.
Picasso bemüht und sein berühmtes: „Ich suche nicht, ich finde“ und von Billib mit einem schlichten „So läuft es“ bestätigt. Was seine Landschaften betrifft, so findet der Künstler, dass man vor allem im Norden geradezu über Motive stolpert.
Als „Jahreswunsch“ apostrophiert, seine großformatigen Bilder, die ins Fantastische und Imaginäre zielen und tatsächlich oft ein Jahr auf der Staffelei stehen, langsam wachsen.
Bekenntnis des Künstlers zu den einfachen Dingen und dem Versuch, aus unscheinbaren Dingen Funken zu schlagen. Und immer: Seine Lust mit Themen zu spielen und sein Bekenntnis, dass die Figurenbilder größeren Spielraum bilden.
Nach diesem Dialog ein musikalischer Dialog mit Paul Donatus und unter anderem zwei faszinierende Stücke von Django Reinhardt auf Gitarre.
Eine Ausstellung, die erneut ganz andere Facetten der so facettenreichen Bild-Kunst zeigt. Bilder, die entdeckt – oder einfach genossen – werden wollen.