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Garten-Kolumne

Beetgeflüster: Der Spiegel unserer Seele

Wo Zögern sich mit Mitleid paart, kommt das konsequente Handeln auf keinen grünen Zweig.

veröffentlicht am 21.08.2022 um 12:00 Uhr

21. August 2022 12:00 Uhr

Auch die letzte der unzähligen Stockrosenblüten: einfach wunderschön! Foto: ey

Wo Zögern sich mit Mitleid paart, kommt das konsequente Handeln auf keinen grünen Zweig.

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Anstatt schneidig und mit entschlossenem Blick durch den Garten zu marschieren, ausgerüstet mit Handschuhen, Rosen- und Ambossschere, bin ich von den letzten Blüten einer jeden Pflanze meistens so beeindruckt, dass mir das rechtzeitige Kappen der längst über und über mit Samen gefüllten Anlagen nicht über die Klinge kommt. Ich marschiere also nicht wild couragiert wie ein Soldat, weil ich die Wörter „marschieren“ und „Soldat“ zumindest in der Kombination per se unsympathisch finde. Ich schwanke leider, aber lieber hin und her, bin unschlüssig, lasse stehen, was im Hinblick auf die strukturellen Probleme, die eine wilde Aussaat mit sich bringen wird, nicht stehen gelassen werden sollte. Professionell ist diese Vorgehensweise ganz sicher nicht, aber sympathisch, wie ich finde.

Wenn der Garten ein Spiegel unserer Seele sein soll, wäre es freilich keine gute Sache, nur aus einer gewissen Verpflichtung heraus, die in schlauen Büchern steht, die aber manchmal gar nicht so schlau sind, das zu tun, was wir nicht wollen. Was ich nicht will, ist zum Beispiel, ihm, dem Garten, mit übertriebenen Schnippeleien seine Wildheit zu nehmen. Anstatt ihm ein stromlinienförmiges Antlitz aufzuzwingen, das ohnehin nur dazu dienen würde, nicht ihn, sondern mich als scheinbar kundigen Experten in den Vordergrund zu drängen, soll er sich selber frei fühlen.

Und fühlt er sich frei, fühle ich entsprechend. Wilde Seele, schwebe, trage mich durch diesen Tag, und was morgen kommt, das steht in unsichtbaren Lettern über mir am Himmel und regnet des Nachts auf die Blumen.

Foto: DIALOG

Ich will kein Bewahrer der Langeweile sein, kein fleißiger Pfleger von eingezwängtem Grün; lieber verlange ich danach, den Ungehorsam selber zu atmen und dem entfesselten Ungestüm nichts mehr als nur ein Lächeln entgegen zu bringen. Die Stockrosen sind ein hübsches Beispiel dafür. Eigentlich sehen sie in den spätsommerlichen Augusttagen schon ziemlich ermüdet aus, aber ganz oben an den bis zu drei Meter hinaufragenden Stängeln leuchtet oftmals noch ein letztes stolzes Blütlein dem Himmel entgegen. Eine Hummel hat sich darin niedergelassen. Hätte ich den Strang des Ausgeblühten, der sich schon längst in unzähliger Weise den Wind und die Schwerkraft zunutze gemacht hat, abgeschnitten, bevor die Samen flögen, wäre ich dem dräuenden Meere der Stockrosen, dessen Gezeiten im Folgejahr gegen die Ordnung branden, zuvorgekommen. Aber die letzte Blüte ist Gold wert, denn die Hummel, die darin ihr Glück findet, ist es auch.

In unzähliger Weise haben sich ebenso die Akeleien ausgebreitet. Im Laufe der Jahre ist mir manches Beet verakeleiert, aus den Fugen geraten. Hier muss nun nachgearbeitet werden, es lässt sich nicht verhindern, die ordnende Hand dann doch arbeiten zu lassen. Seltsamerweise macht mir der Mehraufwand des nur durch kräftigen Spatenhiebs zu behebenden Schadens, der kein Totalschaden, sondern nur eine Bagatelle ist, weniger aus als das rechtzeitige Entfernen der Samenstände. Es wäre ein Leichtes, gleich nach dem Welken beherzt abzuschneiden, was einmal ein Blütenozean gewesen ist, aber die Neugier ist größer als mein Ordnungswille: Wie wird der neue Flor im nächsten Jahr aussehen? Zu welcher Farbgebung hat die Vermischung geführt? Bis zum Frühjahr zu warten, um dann das Feld der neuen Pflanzen zu minimieren, aber nicht restlos leerzuackern, ist viel besser.

Den Ysop lasse ich momentan auch noch stehen; 90 Prozent sind verblüht, aber 90 sind nicht 100, und solange die Bienen und Schmetterlinge die letzten strahlenden Reste für nektarbeglückende Minuten nutzen, schaue ich‘s mir an, lege ’ne Bratwurst auf den Grill, trinke Rosé und freue mich. Auch über mich freue ich mich, denn wie bei Minze und Melisse suchte ich auch beim Ysop nach einer Lösung, die allen Ansprüchen gerecht wird: Ich setzte mehrere Pflanzen derselben Art, um die einen regelkonform zurückzuschneiden, damit sie noch vor dem Winter kräftig neu austreiben können, und lasse die anderen unberührt bis zum Ende, das dennoch kein bitteres ist.

Jens F. Meyer

j.meyer@dewezet.de



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