HESSISCH OLDENDORF. Das Weserufer für Einheimische wie Touristen attraktiver zu machen – das ist die Idee hinter einem Entwicklungskonzept, das mögliche neue Gestaltungsideen für den Uferbereich vorstellt: Ideen sind eine bessere Verbindung von Weser und Kernstadt, ein Spielplatz oder auch ein gastronomischer Betrieb.
Das Weserufer für Einheimische wie Touristen attraktiver zu machen – das ist die Idee hinter einem Entwicklungskonzept, das mögliche neue Gestaltungsideen für den Uferbereich in der Nähe der Kernstadt vorstellt. Dabei handelt es sich nicht um konkrete Vorhaben, sondern um Ideen. Diese sollen nun weiter konkretisiert werden, wie der Ausschuss für Planung jüngst einstimmig beschloss.
Die Ideen beziehen sich auf drei Bereiche am Weserufer. Im Bereich des Hollenbachs zwischen der Unterquerung der B 83 und dem Bessmann-Areal könnte ein neuer Weg für Fußgänger und Radfahrer mit einer Brücke über den Bach angelegt werden, um sowohl für Einwohner als auch für Touristen die Anbindung von der Kernstadt an die Weser und den Weserradweg zu verbessern.
Im zweiten Bereich könnte der vorhandene Rastplatz am Weserufer durch Spielgeräte für Familien attraktiver gestaltet werden. Auch ein Sand- oder Kiesteichstrand sei hier denkbar, sagt die Verwaltung. „Die so entstehenden Flachwasserbereiche sind nutzbar für Kinderspiel, schaffen aber auch gleichzeitig Anlegemöglichkeiten für Kanufahrer.“ Zudem könnten vorübergehende oder dauerhafte künstlerische Installation den Bereich zusätzlich aufwerten.
Der dritte Bereich umfasst den bestehenden Wohnmobilstellplatz sowie die ehemalige Verladestation direkt an der Weser. Derzeit werde der Wohnmobilstellplatz zwar genutzt, er „stellt aber keine sehr attraktive Situation dar, die zu einem längeren Aufenthalt einladen würde“, heißt es von der Verwaltung. Als Alternative könnte die ehemalige Lagerfläche rechts des Hollenbaches zwischen Brücke und Weser genutzt werden. Hier könnten 10 bis 15 Wohnmobile Platz finden. „Geeignet ist diese Fläche, da sie in attraktiver Lage in unmittelbarer Wesernähe liegt, von hier aus der Weserradweg direkt nutzbar und eine auch fußläufig erreichbare Nähe zur Kernstadt gegeben ist“, so die Verwaltung.
Die Verladestation, die ein Stück weiter westlich an der Weser liegt, erfüllt keine Funktion mehr. Hier könnte ein gastronomischer Betrieb entstehen, der so direkt am Wasser zwischen Hameln und Rinteln einzigartig wäre. Für Einheimische und Touristen hätte Hessisch Oldendorf damit ein Alleinstellungsmerkmal.
Bereits jetzt würde der vorhandene Rastplatz an der Weser gut genutzt, sagt Heiko Wiebusch, Wirtschaftsförderer und Fachbereichsleiter Planen und Bauen. Und auch wenn die Weser nicht direkt an der Stadt liege, sei sie doch fußläufig zu erreichen. „Deshalb spricht alles dafür, dieses Potenzial zu entwickeln.“ Mit einem Spielbereich für Familien und Bereichen, die zur Erholung dienten, könnte der Weserbereich besser in die Stadt eingebunden werden.
In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung empfahl die Verwaltung eine schrittweise Umsetzung des Konzeptes, mit Priorität für die Gestaltung der ersten beiden Bereiche. Dem stimmte auch der Ausschussvorsitzende Jost Beckmann zu. „Wir sollten mit dem zweiten Bereich beginnen und parallel dazu versuchen, die Neugestaltung des ersten Bereiches umzusetzen.“ Für den dritten Bereich, insbesondere einen möglichen Gastronomiebetrieb, müsse zunächst ein Investor gesucht werden. Im Anschluss beschloss der Ausschuss daher einstimmig, die Verwaltung damit zu beauftragen, die Ideenskizze weiter zu konkretisieren, die Fördermöglichkeiten zu prüfen und einen entsprechenden Förderantrag vorzubereiten.
Hintergrund des Vorhabens ist die aktuelle „Regionale Entwicklungskonzept“ der Leader-Region Westliches Weserbergland, die das Projekt „Weserlandschaftspark Hessisch Oldendorf“ als sehr wichtiges Projekt zur Umsetzung des Entwicklungskonzeptes benennt. Auch der Stadtrat hatte zum Haushalt 2016 beauftragt, Standortvarianten für einen Wohnmobilstellplatz in Wesernähe zu prüfen.
Mehr Weser-Visionen finden Sie in unserem Dossier.
Auch in Hameln gab es in den letzten Jahren Überlegungen, wie das Weserufer attraktiver gestaltet werden könnte.
Strandbar: Nach dem Vorbild von Minden, Rinteln oder Holzminden bietet auch das Weserufer in Hameln Platz für eine Strandbar. 2015 hatten Gastronomen aus Rinteln Interesse an einem Gelände unterhalb des Stockhofs bekundet, 2016 hieß es jedoch, dort direkt an der Weser sei es aufgrund des Gefälles nicht möglich, Sand aufzuschütten, stattdessen könnte eine Strandbar auf der Wiese zwischen dem Hotel Stadt Hameln und dem Fähranleger entstehen. Anfang 2017 brachte Oberbürgermeister Claudio Griese die Idee für eine Strandbar wieder ins Gespräch, in diesem Jahr wird dort jedoch noch nichts gebaut.
Upnor: Auch für den ehemaligen Wasserübungsplatz der Briten an der Fischbecker Landstraße, das sogenannte Upnor-Gelände, gibt es Ideen. Ein Vorschlag lautet etwa, einen Nebenarm der Weser zu schaffen, sodass Baden möglich sein könnte. Im Oktober 2016 konnten Bürger ihre Ideen für das Gelände einbringen, genannt wurden etwa ein Skaterpark, eine Hundesportwiese, ein naturnahes Ufer oder Bademöglichkeiten. Ein Planungskonzept steht noch aus, zudem kann das Gelände vor 2018 nicht verkauft werden.