Hameln. Ein Feuerwerk der Ideen: In den vergangenen Wochen hat sich die Dewezet-Redaktion der „Vision Weserufer“ gewidmet. Perspektiven für Hafen, Promenade, Wesermühle, Eisenbahnbrücke, Langen Wall, Pfortmühle und manches mehr wurden aufgezeigt. Doch Visionen ohne Aktivität sind Träumerei, heißt es. Wie stehen also diejenigen, die aktiv werden könnten – die Fraktionschefs im Hamelner Rat – zu den Vorschlägen? Bei aller Vorsicht – Handlungsbedarf am Flussufer sehen sie alle.
Hameln. Ein Feuerwerk der Ideen: In den vergangenen Wochen hat sich die Dewezet-Redaktion der „Vision Weserufer“ gewidmet. Perspektiven für Hafen, Promenade, Wesermühle, Eisenbahnbrücke, Langen Wall, Pfortmühle und manches mehr wurden aufgezeigt. Doch Visionen ohne Aktivität sind Träumerei, heißt es. Wie stehen also diejenigen, die aktiv werden könnten – die Fraktionschefs im Hamelner Rat – zu den Vorschlägen? Bei aller Vorsicht – Handlungsbedarf am Flussufer sehen sie alle.
„Sehr gute Visionen“ las etwa SPD-Fraktionschef Wilfried Binder in der Dewezet-Sommerserie. „Ich finde auch, dass das Weserufer belebt werden muss.“ Das „Wie“ allerdings müsse der Rat „Leuten überlassen, die das finanzieren können“. Die Politik könne den weiteren Prozess dann „mit begleiten“. „Gleich loslegen“ könnten Investoren an der aufgegebenen Wesermühle wie auch an der alten, vor sich hin rostenden Eisenbahnbrücke. Auch eine Aufwertung des Hafens geriete in diesem Zusammenhang in den Blick. Die Fraktion werde das Thema Weserufer ins Auge fassen, kündigt Binder an. Gleichwohl: Der dringendste Punkt auf der SPD-Agenda sei die Weser derzeit nicht.
Grünen-Fraktionschefin Ursula Wehrmann freuen die nun auf den Tisch gekommenen Ideen zum Flussufer. Und trotz städtischer Geldnot: „Wir können uns nicht zurücklehnen und sagen: ,Dann können wir gar nichts machen.‘“ Etwa durch den sich abzeichnenden Auszug der Elisabeth-Selbert-Schule aus dem Gebäude am Langen Wall gewänne die Stadt Gestaltungsmöglichkeiten. Das Rathaus hat bereits ein Architekturbüro beauftragt, Skizzen für diesen Teil der Promenade zu entwerfen: Kleine Stadthäuser mit Durchgängen von der Innenstadt zum Fluss haben die Bochumer „Dreibund Architekten“ entworfen. Das Thema Langer Wall sei nicht nur Vision, sondern wohl Zukunft, sagt Wehrmann. Ohne Investoren geht es allerdings auch hier nicht. Zudem hätten die Grünen seit Jahren für den Erhalt der Eisenbahnbrücke gekämpft – eine Mehrheit dafür fanden sie nicht.
Auch Wehrmanns Kollege von der FDP, Hans Wilhelm Güsgen, sähe die Brücke lieber abgerissen: „Ich würde auf die Pfeiler eine neue leichte Brücke für Fußgänger und Radfahrer legen, um einen Rundweg zu schaffen“, schlägt Güsgen vor. Auch er erwartet schon bald das Thema Langer Wall auf der politischen Tagesordnung. Nun dränge allerdings der Britenabzug mehr als das verödete Weserufer.
An der Fischbecker Landstraße fallen beide Themen zusammen: Der ehemalige Wasserübungsplatz „Upnor“ böte sich mit seiner Slipanlage für Bootskapitäne und als Stellplatz für Wohnmobilfahrer an, meint der FDP-Politiker.
„Subkultur“ sähe Lars Reineke, Fraktionsvorsitzender von Piraten und Linken, gerne am Flussufer, „keine Prestigebauten, von denen nur einige wenige etwas haben“. Bei einer Neugestaltung etwa am Langen Wall dürften am Ende nicht durch neue Gastronomie diejenigen vom Wasser vertrieben werden, „die einfach nur dort sitzen wollen“. Heute würden sich Studenten der Hochschule ihre Leseplätze an der Weser suchen. „Dieses Flair möchten wir auch an anderen Stellen“, sagt der Pirat.
Der Blick von Claudio Griese, CDU-Fraktionschef und künftiger Oberbürgermeister, richtet sich am Weserufer ebenfalls zunächst auf das Gebäude der Selbert-Schule und die Wesermühle. Entwicklungspotenzial sieht der Sprecher der schwarz-grünen Ratsmehrheit in beiden Fällen. Das Schulgebäude am Langen Wall liege „ideal an Straße, Brücke und Radweg“. Vorsichtige Zweifel meldet Griese jedoch an, ob sich der ambitionierte Entwurf, der im Auftrag des Eigentümers VK Mühlen AG für die Wesermühle erarbeitet wurde, verwirklichen lässt. Dieser bringt Wohnungen, Büros, Gastronomie und ein Museum in den Mühlenmauern unter.
In dem von ihm im Wahlkampf angekündigten „Masterplan 2030“, der – mit Bürgerbeteiligung – Ziele der Stadtentwicklung festlegen soll, werde die Weser eine entscheidende Rolle spielen, kündigt der gewählte OB an. Das Interesse am Thema Weser in der Bevölkerung sei hoch: „Ich würde mit dem Bereich Weser beginnen wollen.“
Wer investiert ins Flussufer? Hamelner Politik sieht Handlungsbedarf
Brücke, Parkplatz, Promenade: Auch die Hamelner Politik sieht an der Weser so einiges zu tun …jch