Hameln. Im Sonnenstuhl am Strand liegen, mit einem Cocktail in der Hand, den Blick aufs Wasser gerichtet: Um in Urlaubsstimmung zu kommen, muss man nicht erst eine Fernreise unternehmen. Der Strand kann durchaus aufs grüne Gras geschüttet, der Cocktail vom altbekannten Barkeeper zubereitet und mit Wasser die Weser gemeint sein: Strandbars gibt es in Minden, Rinteln und Holzminden. Nur nicht in Hameln. Dabei bietet das Weserufer ausreichend Platz.
Hameln. Im Sonnenstuhl am Strand liegen, mit einem Cocktail in der Hand, den Blick aufs Wasser gerichtet: Um in Urlaubsstimmung zu kommen, muss man nicht erst eine Fernreise unternehmen. Der Strand kann durchaus aufs grüne Gras geschüttet, der Cocktail vom altbekannten Barkeeper zubereitet und mit Wasser die Weser gemeint sein: Strandbars gibt es in Minden, Rinteln und Holzminden. Nur nicht in Hameln. Dabei bietet das Weserufer ausreichend Platz.
Zum Beispiel zwischen Hotel Stadt Hameln und MeLounge: „Hier gab es schon mal eine Strandbar“, erinnert sich Stadtsprecher Thomas Wahmes. Zur Fußball-WM 2010. Zwar mit mäßigem Erfolg, aber immerhin mit 400 Quadratmetern Heidesand zum Sonnen, Beachvolleyball-Spielen und Public Viewing. Kurz nach der WM wurde der Sand dann für mehrere Tausend Euro wieder abgetragen. Der damalige Stadtmanager Stefan Schlichte schloss weitere Aktionen ähnlicher Art an der Weser aus – und dabei blieb es. Wenn in Hameln das Wort Strandbar fällt, hat man das Gefühl, dass viele Verantwortliche statt Sand aufzuschütten eher den Kopf in den Sand stecken. Es lohnt also ein Blick weseraufwärts.
In Minden haben die Weserfreunde bereits 2006 den ersten Weserstrand aufgeschüttet. „Wir wollten der Bevölkerung das Weserbaden wieder nahebringen“, sagt Vereinsmitglied Detlef Sönnichsen. Seit 2012 gibt es am 120 Meter langen Weserstrand auf Kanzlers Weide auch eine Strandbar. Bewirtschaftet wird sie von einer Schaustellerfamilie. „Der Pächter hält den Strand nun sauber“, erklärt Sönnichsen, der vorher mit den Vereinsmitgliedern den Müll beseitigt hat. Und die Stadt Minden habe sechs Mülltonnen zur Verfügung gestellt. „Man muss sich kümmern“, sagt der Weserfreund. „Aber die Instandhaltung ist sehr einfach.“ Jedes Jahr zu Beginn der Saison im Mai frischen die Weserfreunde den Strand mit neuem Sand auf und hoffen, „dass die Weser ihn nicht abträgt“. In acht Jahren, in denen es den Weserstrand nun gibt, habe es nur beim Hochwasser 2011 einen Verlust von 250 Tonnen gegeben.
Potenzial sieht der Ingenieur für Wasserbau-Wirtschaft in der Rattenfängerstadt für einen Weserstrand mit Bar auf jeden Fall. „Die Insel wäre doch ideal“, meint er. Zum Beispiel der Bereich rechts von der blauen Fußgängerbrücke, wenn man aus der Stadt kommt. Vielleicht lasse die Uferböschung sogar einen Zugang zum Wasser zu? Sönnichsen und seine Vereinsfreunde laden Hamelner mit Ideen gerne nach Minden ein. „Wir schauen, wie wir helfen können“, so Sönnichsen, der mit seinem Ingenieurbüro auch kreativer Kopf des Emmerauenparks in Lügde war. Fakt ist: „Wenn jemand Interesse hat und Geld zur Verfügung, kann man viel mehr machen.“
Ein potenzieller Interessent für eine Strandbar in Hameln ist auch schon gefunden: die Bodega Franchise GmbH, die in Rinteln seit dieser Saison den Bodega Beach Club betreibt. „Wenn der Standort gut ist, könnten wir uns vorstellen, auch in Hameln eine Beach Bar zu eröffnen“, erklärt Arif Sanal, Bodega-Mitarbeiter aus Rinteln und für den dortigen Beach Club verantwortlich. Die Bar belebe die Stadt. „Wenn man in Rinteln reinfährt, ist Urlaubsflair erkennbar“, beschreibt Sanal das Angebot an der Weserbrücke, das Einheimische wie Touristen gleichermaßen nutzen. Übrigens kommen auch viele Hamelner nach Rinteln für einen „Kurzurlaub“ – so das Konzept der dortigen Strandbar am Weserufer, die von Mai bis Oktober geöffnet ist. 20 Palmen, dazu Liegestühle und zehn Lkw-Ladungen voll Sand tragen zur Erholung bei. Nur bei schlechtem Wetter ist geschlossen. „Darüber informieren wir kurzfristig auf unserer Facebook-Seite“, erklärt Sanal. An einigen Tagen habe er die Strandbar dieses Jahr schon schließen müssen – „aber wir sind trotzdem sehr zufrieden mit der ersten Saison“. Wie auch die Kollegen in Minden: Der Strandbarbetreiber habe im Vorfeld einen fünfstelligen Betrag investiert – mit Erfolg. „Er ist immer zufrieden“, so Sönnichsen. Klingt nach einem guten Konzept – auch für Hameln.
Platz für eine Strandbar? Das Werder liegt zentral und hat noch ausreichend freie Fläche zu bieten.
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