HAMELN. Die „Karlshafen“ hatte der Oberbürgermeister bewusst ausgewählt für den Neujahrsempfang der Stadt am gestrigen Abend. Das Weserschiff war am Stockhof festgemacht, direkt an der Weserpromenade – ein Platz mit Symbolkraft.
Hier soll in Zukunft so einiges passieren, denn die Belebung des Uferbereichs und die Nutzung der Weser sind bei den Hamelnern „nicht nur gefühlte Befindlichkeiten“, wie es Claudio Griese vor knapp 400 Gästen auf dem Schiff ausdrückte. Dann sprach er das aus, was sich viele Hamelner auch tatsächlich wünschen: „In einigen Jahren kann die Weser an dieser Stelle ganz anders aussehen.“ Wann das genau der Fall sein soll, ließ der Oberbürgermeister aber offen.
2017 zumindest sollen laut Griese die Planungen für die Gestaltung des Weserbereichs vom Upnor-Gelände an der Fischbecker Landstraße bis zum Hamelner Hafen voranschreiten. „In Abschnitten“, sagte Griese. Er wolle das Thema „Hameln an der Weser“ verstärkt mit den Ratspolitikern angehen und Ideen aus dem Projekt „Hameln 2030“ aufnehmen. „Als Stadt haben wir hier ein Stück weit Nachholbedarf“, so der Oberbürgermeister. Mit dem Stockhof zwischen Hotel, Europaplatz und Hochschule soll der Anfang gemacht werden.
Wie das konkret aussehen soll, deutete Claudio Griese nur an: „Der Stockhof wird mit einem neuen Schmuckstück versehen.“ Seinen Worten nach dreht es sich dabei um „eine Strand- und Erlebnis-Bar“, die an dieser Stelle neu errichtet werden soll und damit das gastronomische Angebot an der Weser erweitert. Auch das Wort „Wesertreppen“ kam dem Oberbürgermeister über die Lippen. Damit könne „neue Stadtgeschichte“ geschrieben werden.
Ganz neu sind diese Überlegungen gewiss nicht. Seit über einem Jahr laufen die Planungen in der Stadtverwaltung zur Umgestaltung des Stockhofs. Sogar ein Ideenwettbewerb für eine Strand-Bar an der Weserpromenade wurde ausgeschrieben; potenzielle Investoren waren aufgerufen worden, ihre Ideen an die Stadt heranzutragen.
Doch seither mauert die Verwaltung bei diesem Thema. Bisher war weder zu erfahren, wie viele Interessenten ihren Hut für das Areal am Stockhof in den Ring geworfen haben, noch ob es aussichtsreiche Betreiber für eine solche Strand-Bar gibt. Unbekannt bleibt auch noch, mit welchen weiteren Angeboten die Promenade künftig belebt werden könnte.
Der Oberbürgermeister warb gestern noch einmal für die Dialogwerkstätten, die am 20. und 21. Januar im Rahmen des Projekts „Hameln 2030“ im Weserberglandzentrum stattfinden. Die Hamelner seien aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Bei „Hameln 2030“ hat es bereits viele Beiträge von Bürgern zur intensiveren (Freizeit-)Nutzung der Weser gegeben. Da wäre es schade, wenn es mit der Umsetzung noch bis 2030 dauerte.
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2023
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.